Pressemitteilung der Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“
#BringThemBack – Familie Ovbiagele zurückholen!
Die Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“ teilt mit:
Am 16. Mai fanden erneut EU-weit koordinierte Abschiebungen nach Nigeria statt. So wurden auch 40 Personen, darunter fünf Kinder, aus Deutschland abgeschoben. Unter den Minderjährigen befanden sich auch die 17-jährige Victoria Ovbiagele, ihr Zwillingsbruder Victor sowie ihre beiden Geschwister Miracle (vierzehn) und Godsent (elf).
Victoria lag zum Zeitpunkt der Abschiebung bereits ein unterschriebener Ausbildungsvertrag an der Schauspielschule Zerboni in München vor. Um sich ihren Ausbildungstraum zu erfüllen, fehlte ihr nur noch der unmittelbar bevorstehende Mittelschulabschluss. Ihr Bruder Victor, der ein Berufsvorbereitungsjahr absolvierte, hatte ebenfalls einen Ausbildungsplatz in Aussicht.
Selbst im Wissen ihrer stets unsicheren Bleibeperspektive, bewiesen insbesondere Victor und Victoria im Verlauf der vergangenen neun Jahre, welche sie in Kempten lebten, unermüdlichen Ehrgeiz sowie vielfältiges Engagement, ihren persönlichen Beitrag zu unserer Gesellschaft zu leisten. Wie ihre beiden jüngeren Geschwister, waren auch sie in Deutschland bestens integriert, verfügten über ein breites soziales Netzwerk und können Deutschkenntnisse auf Muttersprachniveau vorweisen. Nicht zuletzt erfüllten sie alle Voraussetzungen für ein Aufenthaltsrecht für gut integrierte Jugendliche (§ 25a AufenthG).
Vor allem aber hatte die fünfköpfige Familie einen offensichtlichen Anspruch auf das neue Chancen-Aufenthaltsrecht (§ 104c AufenthG). Die Ausländerbehörde ignorierte jedoch die hiermit verknüpfte „Soll-Regelung“, wonach diese in Fällen, in denen alle Voraussetzungen erfüllt sind, eine Aufenthaltserlaubnis erteilen muss und sich nur in außergewöhnlichen Ausnahmefällen dagegen entscheiden kann.