Düsseldorf
Warum soll die Dauernachtschicht in der Montage besonders zahlen?
„Die Stoßstange“, Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen aller Daimler-Werke in Deutschland schreibt:
Die Werksleitung um Herrn Hellmann hat entschieden, die Produktionsarbeitszeiten zu senken. Die Begründung ist: „weniger Bestellungen“.
Für den armen Herrn Hellmann hat dann noch der Betriebsratsvorsitzende, Bernd Kost, viel Verständnis, wegen „Schwieriger Wirtschaftslage, hohen Zinsen …“. Verbunden ist das dann mit der „frohen“ Botschaft für die Belegschaft: „ABER wir werden die Dauernachtschicht (DNS) nicht runterfahren“. Ha Ha, offensichtlich sind sie sehr besorgt, dass wir sonst aktiv werden … .
Aber warum ist es jetzt so still, obwohl die Arbeitszeitabsenkung in der DNS-Montage den Lohn senkt? Weil eine perfide Spaltung betrieben wird, bei der die Mehrheit denkt: „An mir ist der Kelch zum Glück vorüber“. Das können wir Arbeiter als Klasse nicht akzeptieren.
Ein Teil hat Lohneinbußen wegen der Arbeitszeitverkürzung, die anderen halten still? Dass ist gegen jede Arbeiterehre! Keiner darf sich wegen des bitteren Glücks, dass es ihn jetzt nicht getroffen hat, in Sicherheit wiegen, sonst erwacht er böse.
Und warum wird das überhaupt auf die Belegschaft so selbstverständlich abgewälzt? Es ist ja nicht einmal so, dass es eine „schwierige Wirtschaftslage“ gäbe: Von Januar bis März 2023 wurden 99.000 Vans verkauft, das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei hat sich aber der Gewinn nach Steuern und Abgaben um 55 Prozent erhöht, auf 719 Millionen Euro! Darum: eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! Festanstellung aller Leiharbeiter!