Umfrage unter Arbeitern und Angestellten

Umfrage unter Arbeitern und Angestellten

Steigende Arbeitsbelastung – abnehmende Motivation

Laut einer Umfrage-Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) unter Beschäftigten, wächst deren Unzufriedenheit und es sinkt ihre Motivation bei der Arbeit.

Von wb

Um es vorweg zu sagen: Die von EY in Auftrag gegebene „Jobstudie“ soll in erster Linie eine Hilfestellung für das Management in den kapitalistischen Großunternehmen sein, ihre „lieben Mitarbeiter“ trotz verschärfter Ausbeutung bei der Stange zu halten . Dennoch sind die Ergebnisse auch für die Arbeiterbewegung interessant:

 

So ist die Arbeitszufriedenheit bzw. Motivation von 49 Prozent der Beschäftigten im Jahr 2021 auf 31 Prozent in diesem Jahr gesunken. Darin sind aber auch leitende Angestellte enthalten, von denen 55 Prozent mit der eigenen Arbeit zufrieden sind, während das gerade mal auf 18 Prozent der ungelernten Arbeiter zutrifft. Obwohl EY zu den Gründen wenig sagen kann (oder auch will), wurde in der Studie herausgefunden, dass 62 Prozent die Arbeitsbelastung in den vergangenen fünf Jahren als „zugenommen“ bzw. „stark zugenommen“ empfinden. Und jeder Fünfte sieht eine Verschlechterung bei der propagierten „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“. Umgekehrt würden deshalb viele Menschen gerne kürzer arbeiten, wobei sich EY nur dafür interessierte, dass fast jeder vierte Beschäftigte auch ohne Ausgleich dafür wäre.

 

Jan-Rainer Hinz von EY zeigt sich vor allem davon alarmiert: „Eine niedrige Motivation geht zulasten der Produktivität der Unternehmen.  ... Durch das nicht genutzte Potenzial verlieren Unternehmen Milliarden.“ Den einzigen Lichtblick sieht er darin, dass 58 Prozent der Befragten für ihre Motivation „ein gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen sowie ein gutes Arbeitsklima“ als wichtigsten Faktor nannten. Obwohl dies weitgehend auf das Klassenbewusstsein der Arbeiter zurückzuführen ist, weshalb ihnen der solidarische Umgang und Zusammenhalt untereinander ganz wichtig ist, redet Hinz den Kapitalisten ins Gewissen: „Wir dürfen den Faktor Mensch nicht unterschätzen!“ Das fällt den Leitungen der Monopole aber immer erst ein, wenn die „lieben Mitarbeiter“ nicht mehr freudig beim wachsenden Arbeitsdruck mitmachen und der Produktivitätsfortschritt gehemmt wird. Weil die Profitmacherei und verschärfte Ausbeutung gesetzmäßig auf Widerspruch und Widerstand der Arbeiter stößt, kann die Motivation und das ganze Potential der Arbeiter erst in einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten, sozialistischen Gesellschaft zum Nutzen der Gesellschaft entfaltet werden!