Rebellisches Musikfestival

Rebellisches Musikfestival

Starkes Zeichen für Frieden und zur Rettung der Umwelt

Die Musik reicht vom Liedermacher über Rap, traditionelle Arbeiterlieder, internationale Klänge bis zu Rock und Pop. Hier ist für jeden was dabei! Alle Bands betonen die Gemeinsamkeit der rebellischen, antifaschistischen Kultur – zugleich merkt man auch Unterschiede, wie das interpretiert und kreativ umgesetzt wird.

Starkes Zeichen für Frieden und zur Rettung der Umwelt
Tolle Stimmung beim Tanzen

Solidarische Atmosphäre

Den vielen Musikerinnen und Musikern gefällt wie den Teilnehmern die wunderschöne Atmosphäre und der freundschaftliche Umgang unter allen. Ein erfolgreiches Kontrastprogramm gegen die bürgerliche Massenkultur, bei denen Festivals vielfach auf dicke Profite und Konsum ausgerichtet sind. Uli, junger Arbeiter, meint: „Das ganze Festival strahlt einen großen Optimismus und einen rebellischen, streitbaren Geist aus, sowohl bei den Bands als auch beim gesamten Festival. Der Internationalismus des Festivals kommt durch die wirklich vielen internationalen Gäste zustande."

Alles selbst organisiert

Rotfüchse aus Kassel verkaufen Crepes. Amer, 12 Jahre, ist begeistert bei der Sache: „Es ist richtig gut hier. Am besten ist es, wenn Hans weg ist und wir alleine die Verantwortung für den Stand übernehmen.“ Die Einnahmen sind für das Gesamtgelingen des Musikfestivals und der andere Teil füllt den Sparclub für das Sommercamp.


Elias, 20, und Alina, 12, sind zum ersten Mal beim Rebellischen Musikfestival. Die beiden Freiburger verkaufen mit Maya Chilli. Elias: „Ich bin mit der MLPD hier und finde es gut, dass es scheinbar selbstverständlich ist, dass jeder anpackt. Positiv stimmt mich auch der Altersdurchschnitt. Mir gefällt, dass nicht nur Jugendliche hier sind, sondern Jung und Alt gemeinsam, das ist spannend.“ Alina mag die verschiedenen Richtungen in der Musik, bei den Gerichten bis zu den Menschen verschiedenster Nationalitäten. Maya betont wie viele die tolle Stimmung, alle helfen mit und packen mit an.

 

Dass das ganze Festival für die drei Tage nur rund 100 Euro inklusive Verpflegung kostet, ist auch ein Trumpf.

„Arbeiter on stage“

Der erste Themenblock heute auf der Waldbühne wurde heute bestritten von den „Arbeitern on stage“. Los ging's mit der Rebell-Songgruppe Bochum und ihren Liedern aus der Revue „Der große Bergarbeiterstreik 1997“ gegen die Schließung des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet. Weiter spielten Master AL, Jim Corry und Kommando:Umsturz!

 

Jim Corry kommt mit seiner Band aus Irland. Die tanzbaren Lieder sind inspiriert aus der Geschichte: 1870 streikten die irischen Farmer für ihr eigenes Land, sie wollten nicht mehr als Leibeigene auf den Ländereien der Herrschenden arbeiten. Jim Corry: „Meine Erkenntnis ist, sich in Irland nicht in die Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten spalten zu lassen. Es muss vor allem um die Solidarität unter den Arbeitern gehen und dass sie gemeinsam kämpfen lernen für ihre Rechte und gegen die Bosse.“

 

Parallel lief der Songcontest „Raise your voices für den Weltfrieden und gegen den Faschismus“ (Bericht hier).

Solidarität mit „Letzte Generation“

Um 13:40 Uhr startet pünktlich der Themenblock: „Alarmstufe Rot - rette die Umwelt!“ Noch nie haben sich so viele Bands beworben für das Rebellische Musikfestival wie dieses Jahr und besonders für den Block, der die Einheit von Arbeiterbewegung und Umweltbewegung beinhaltet. Schon gestern betonte Angiz aus Steinbach: „90 Prozent des Waldes sind beschädigt. Das soll natürlich sein? Wir haben das Thema Umweltschutz in unseren Songs aufgegriffen.“ Auch das 1,5 Grad-Ziel kritisieren sie als völlig unzureichend.

 

Klar bezog die Moderation stellvertretend für das ganze Rebellische Musikfestival Standpunkt gegen die Razzien gegen die Letzte Generation: „Leute wie Friedrich Merz dürfen die letzte Generation kriminalisieren. Dabei sind sie doch selbst die Kriminellen, die die Zerstörung der Umwelt billigend in Kauf nehmen!“

 

Sehr gut passte, dass Christian Behrens als Vertreter der Letzten Generation der Einladung gefolgt und so die Solidarität praktisch wurde. Er konnte brandaktuell informieren über die versuchte Kriminalisierung durch den deutschen Staat – und warum sie sich davon nicht einschüchtern lassen: „Wir müssen jetzt handeln, sonst ist es zu spät! Die wahren Verbrecher sind die Politiker, wenn sie jetzt nicht handeln.“

 

Er berichtet, dass bei den Hausdurchsuchungen sogar eine mit vorgehaltener Waffe begangen wurde. Diese gegen eine Person gerichtete Waffe sei eine Waffe gegen die ganze Umweltbewegung! Er betonte die wichtige Verbindung zwischen Arbeiter- und Umweltbewegung, er hat selbst bei einem Autozulieferer einen Betriebsrat mit gegründet und Proteste organisiert.

 

Der zivile Ungehorsam und aktiver Widerstand sind unbedingt richtig, weiter diskutiert werden müssen aber Massentauglichkeit der Methoden und die Perspektive, die die MLPD in einem gesellschaftsverändernden Umweltkampf für die vereinigten sozialistischen Staaten der Welt sieht. Als die Moderation ein Kind zu seiner Meinung fragte, antwortete Dennis kämpferisch: „Ich finde die volle Solidarität mit der Letzten Generation voll wichtig, denn wir sind die nächste Generation!“

 

Passend folgen eine Reihe Bands, unter anderem die Klimakiller aus Köln, die schon lange auf dem Rebellischen Musikfestival auftreten wollten und sich freuen, dass es jetzt geklappt hat. Aktuell spielen nach Erik Stenzel und WAL noch Los Pueblo und Heinz Ratz mit Strom&Wasser auf.

Diskussionen über Sozialismus

An den Infopoints wie „Arbeit und Ausbildung“ erfährt man alles über die 3. Internationale Bergarbeiterkonferenz und wie man sie unterstützen kann. Auch an anderen Infopoints werden praktische Zusammenarbeit beraten und neue Verbindungen geknüpft. Am Infopoint „Zukunft befreite Gesellschaft“ wird engagiert über den Sozialismus diskutiert und eine Umfrage gemacht, wie man dazu steht. Es gibt viele Vorstellungen, wie die Alternative zum Kapitalismus aussehen soll.

Viele grundsätzliche Diskussionen liefen an den verschiedenen Ständen (Foto: RF)
Viele grundsätzliche Diskussionen liefen an den verschiedenen Ständen (Foto: RF)

In Kürze:

  • "Ich finde es gut, dass es scheinbar selbstverständlich ist, dass jeder anpackt"
  • Den vielen Musikerinnen und Musikern gefällt wie den Teilnehmern die wunderschöne Atmosphäre und der freundschaftliche Umgang unter allen

Heute Abend gibt es zum Thema Sozialismus die Gelegenheit, die Vorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, zu fragen, „was man schon immer wissen wollte“ - morgen dazu mehr. Auch am Stand der Mediengruppe Neuer Weg laufen viele grundsätzlichen Diskussionen: vom antifaschistischen Widerstand, Erfahrungen aus dem Sozialismus bis zu wissenschaftlichen Auseinandersetzungen über die Urknall-Theorie.

 

„Unsere extra zusammengestellten Buchpakete zum Sozialismus kommen sehr gut an, besonders bei Jugendlichen. Damit bekommt man eine erste Vorstellung vom Sozialismus“, berichten die Verkäufer. Am Stand des Jugendverbands REBELL werden besonders die Broschüren der Reihe „Durchblick“ gut verkauft – sowohl als Paket, als auch die neue Nummer „ABC des echten Sozialismus“.


Alle freuen sich jetzt auf den Abend ...

 

Es kommen auch immer noch neue Gäste aus der Umgebung. Es gibt Tagestickets und bis 19:30 Uhr auch Schnupperbändchen (kostenlos, ein Stunde). Es lohnt sich!

 

Alle wichtigen Infos unter www.rebellischesmusikfestival.de