Griechenland

Griechenland

Kein Wasser und keine Nahrung für abgewiesene Asylbewerber mehr

Michalis Aivaliotis von der Selbstorganisation der Flüchtlinge im Flüchtlingslager Kara Tepe, „Stand by me Lesvos“ (SBML), Griechenland, schreibt:

Von Iordanis Georgiou (Solidarität International e. V.)

Hier haben wir eine sehr schlechte Entwicklung: Zwei Tage vor den Wahlen hatte die Regierung beschlossen, die Verteilung von Lebensmitteln und Wasser an diejenigen zu stoppen, deren Asylverfahren abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass von den insgesamt 2350 Menschen 500 – und davon 200 Kinder – betroffen sind und ohne Nahrung und Wasser dastehen werden. Es herrscht große Unruhe unter den Menschen, die im gefängnisartigen Lager Kara Tepe untergebracht sind.

 

Seit diese Nachricht bekannt gemacht worden ist, ist es zu Unruhen gekommen, insbesondere unter denjenigen, deren Asylantrag endgültig abgelehnt worden ist. Eigentlich müssten sie – unter normalen Umständen – bis zu ihrer Rückkehr ins Heimatland in einem Auffanglager untergebracht werde, wo sie normal verpflegt werden müssten. Die ganze Situation stellt eine Gefahr für das normale Funktionieren des Lagers dar.

 

Bei der Entscheidung handelt es sich um eine Entscheidung des Ministeriums für Einwanderung und Asyl. Es handelt sich dabei um eine Taktik, rechte Wähler für die Wahlen, die am vergangenen Sonntag stattfanden, an sich zu ziehen. Das Vorgehen soll mit der EU abgesprochen worden sein, um die Flüchtlinge zu zwingen, Griechenland wieder zu verlassen und freiwillig in ihre Heimat zurückzukehren. Ich kenne keinen Flüchtling, der das macht.

 

Die Hauptmeinung der Flüchtlinge ist: „Ob ich hier an Hunger sterbe oder durch die Taliban in Afghanistan oder durch Hunger und Gewalt in Syrien, macht für uns keinen Unterschied. Wir werden alle gemeinsam Hand in Hand in einem EU-Land an Hunger sterben.“.

 

Alle verstehen die Welt nicht mehr: Europa, der Teil der Welt, in dem „Demokratie“ herrscht, organisiert das Sterben von Menschen durch Hunger. Das wird aber nach hinten losgehen. Mehrere Einwohner organisieren sich bereits und wollen sich an einer Feldküche beteiligen. Die Zeitung NISI unterstützt die Organisierung durch SBML.

 

Bitte macht dieses Verbrechen der EU und der griechischen Regierung bekannt und verurteilt dieses menschenverachtende System, das für Flüchtlinge nichts anderes übrig hat.