Köln
Gedenk-Kundgebung an den Revolutionär İbrahim Kaypakkaya zu seinem 50. Todestag
Für den 18. Mai 2023 hatte die ATIK (Konföderation der Arbeiter aus der Türkei in Europa) aus Anlass des 50. Todestags von İbrahim Kaypakkaya zu einer gemeinsamen Kundgebung mit weiteren fortschrittlichen Migrantenorganisationen auf dem Roncalliplatz neben dem Kölner Dom aufgerufen.
Im einleitenden Beitrag eines Genossen der ATIK wurde İbrahim Kaypakkaya als Ideologe, Theoretiker und praktischer Revolutionär gewürdigt. Er spielte als junger Revolutionär eine entscheidende Rolle beim Aufbau der marxistisch-leninistischen Bewegung in der Türkei und war Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei der Türkei (Marxistisch-Leninistisch), TKP/ML. 1973 wurde er nach einer Verletzung im Kampf mit der türkischen Armee gefangen genommen, gefoltert und vier Monate später ermordet. İbrahim Kaypakkaya zu gedenken – so der Genosse – bedeutet heute vor allem, unerschütterlich am aktiven Widerstand gegen Faschismus und Krieg und am Kampf für den Sozialismus festzuhalten.
Grußworte gab es von Lisa Höchtl von der MLPD aus Köln. Sie spannte den Bogen vom Gedenken an İbrahim Kaypakkaya zur heutigen Situation der beschleunigten Destabilisierung des imperialistischen Weltsystems, mit zwei menschheitsgefährdenden Krisen: dem drohenden Dritten (atomaren) Weltkrieg, ausgehend vom Krieg um die Ukraine, und die neue Qualität der Umweltkrise mit dem Beginn der globalen Umweltkatastrophe. Angesichts dieser Situation, so Lisa Höchtl, gewinnt der Kampf für den echten Sozialismus als gesellschaftliche Alternative existenzielle Bedeutung, will die Menschheit nicht in der kapitalistischen Barbarei untergehen.
Es sprachen weiter ein Vertreter der AGIF (Föderation der ArbeitsimmigrantInnen in Deutschland e.V.) und eine Genossin vom Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD.
Revolutionäre Grüße vom Internationalistischen Bündnis überbrachte Fritz Ullmann aus Radevormwald von der Zentralen Koordinierungsgruppe und forderte dazu auf, sich gegen die Rechtsentwicklung der Regierungen hier in Deutschland und international zusammenzuschließen bzw. sich zu organisieren. Dabei sei es auch wichtig, den Kampf und die Leistungen von Genossinnen und Genossen wie İbrahim Kaypakkaya überall bekannt zu machen, denn es seien solche Vorbilder, die die Jugend bei dem notwendigen Kampf um eine lebenswerte Zukunft brauche.
Umrahmt wurde die Kundgebung durch Liedbeiträge eines Saz-Spielers von der ADHK (Konföderation für Demokratische Rechte in Europa) aus Siegen, die teilweise von den Teilnehmenden mitgesungen wurden. Für einige der Tausenden Passanten auf dem Roncalliplatz an diesem Feiertag waren die Fahnen der verschiedenen revolutionären Organisationen Anlass, sich genauer zu erkundigen: Zu sehen waren vor allem Fahnen von Partizan, dazu von der MLKP (Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei der Türkei / Kurdistan, MKP (Maoistische Kommunistische Partei), MLPD und dem Internationalistischen Bündnis.
Einige erkundigten sich am ausgebreiteten Literatur- und Infomaterial der MLPD genauer nach dem Anlass der Kundgebung. Für Köln-Besucher aus anderen Ländern, die davon beeindruckt waren, dass hier in Deutschland der Sozialismus lebt, hatten wir leider zu wenig passende Literatur dabei. Hier müssen wir das reichhaltige fremdsprachige Angebot der Mediengruppe Neuer Weg noch besser ausspielen.
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