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Die Philippinen - bereits 17 Mal von Auswirkungen des El Niño betroffen

Als Ergänzung zum Artikel „El Niño ist wahrscheinlich“ der am 21. Mai auf „Rote Fahne News“ erschienen ist, hier noch eine Information aus dem fortschrittlichen philippinischen Enthüllungsmagazin "Bulatlat" vom 18. Mai:

Deutsch-Philippinische Freunde e.V., Heidelberg
Die Philippinen - bereits 17 Mal von Auswirkungen des El Niño betroffen
Farmarbeiter auf den Philippinen (foto: Bulatlat)

Die fortschrittliche Bauernorganisation KMP warnte vor den möglichen Auswirkungen von El Niño auf die Lebensmittelproduktion des Landes und erklärte, dass die Regierung ihre Vorbereitungen zur Abschwächung der Auswirkungen möglicherweise nicht ausreichend getroffen hat. Letzten Monat erklärte das Landwirtschaftsministerium, dass die Reisversorgung des Landes trotz der Bedenken über den drohenden El Niño stabil bleiben wird. Das Ministerium schätzte, dass der Endbestand an Palay (Reissorte) für das erste Quartal 2023 bei etwa 5,66 Millionen Tonnen (MT) liegen würde, was für 51 Tage reicht. "Ein mäßiger bis starker El Niño würde sich bis August oder September dieses Jahres entwickeln und die lokale Landwirtschaft, die Lebensmittel- und Wasserversorgung gefährden", so die Prognosemodelle, auf die sich die philippinischen Landwirte beriefen.

 

Von 1949 bis 2009 haben die Philippinen mindestens 17 El-Niño-Ereignisse erlebt, wobei das Land während der Trockenheit in den Jahren 1982 und 1983 einen Schaden von 450 Millionen US-Dollar erlitt. Laut KMP haben sich die El-Niño-Perioden in den letzten Jahrzehnten immer weiter verlängert: 1997 bis 1998 (dreizehn Monate), 2014 bis 2016 (19 Monate) und 2018 bis 2019 (zehn Monate). Die KMP kritisierte auch die als "unverantwortlich" bezeichneten Erklärungen des Landwirtschaftsministeriums, dass die Auswirkungen von El Niño herunterspielt. Staatssekretär Leocadio Sebastian sagt immer wieder, dass El Niño in einigen Gebieten positive Auswirkungen haben wird. „Wie kann das Land mit dieser Art von Denkweise vollständig vorbereitet sein?", fragte die KMP. Es sollte eine massive Informationskampagne für die Landwirte geben, und es sollten Maßnahmen auf Gemeindeebene entwickelt und unterstützt werden, wie zum Beispiel einfache Systeme zum Sammeln und Auffangen von Regenwasser.