Daimler
Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft
„Die Stoßstange“, die Zeitung von Kolleginnen und Kollegen für Kolleginnen und Kollegen aller Daimler-Werke in Deutschland, schreibt in ihrer aktuellen Ausgabe:
Bei Daimler werden über 1500 Leiharbeiter rausgeworfen, durchgedrückte Dauernachtschichten beendet; wir sollen voll flexibel heute zu Hause bleiben, aber immer bereit sein, samstags zu arbeiten - je nach Verfügbarkeit von Teilen, Verschieben von Modellen und Ansagen des „Vertriebs“. Alles wird dem Maximalprofit, den Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus, untergeordnet.
In der Metalltarifrunde haben wir gezeigt, welche Kraft in uns Arbeitern steckt. Bei Ver.di im Öffentlichen Dienst sehen wir, dass Kolleginnen und Kollegen den Spagat von „immer mehr leisten“ und „weniger bekommen“ nicht akzeptieren. In Frankreich streiken die Kollegen gegen die Erhöhung des Rentenalters. International wachsen das Klassenbewusstsein und die Kampfbereitschaft. Vertrauen in die bürgerlichen Politiker schwindet weiter.
Doch wie können wir was ändern?
Allein sind wir nichts, organisiert sind wir „Millionen immer stärker als Millionäre“ - so die Erfahrung der Arbeiterbewegung.
Die größte Angst der Herrschenden ist die, dass sich die wachsende Kapitalismuskritik organisiert. Dagegen setzen sie Vereinzelung: „Jeder soll nur nach sich selbst schauen. Der Mensch sei eben egoistisch.“. Der Fehler im System soll aus dem Blick genommen werden.
Nicht „der Mensch“ ist das Problem
Am stärksten sind Menschen in Gemeinschaft mit anderen. Das Problem ist das imperialistische System, das Menschen gegeneinander aufhetzt, bis dahin, dass sich russische und ukrainische junge Männer gegenseitig abschlachten – im Machtinteresse des russischen Imperialismus auf der einen Seite und des US-Imperialismus auf der anderen. Feindbilder und Sündenböcke, Flüchtlinge oder Ausländer, werden zur Spaltung aufgebaut, um vom notwendigen gemeinsamen Kampf abzulenken.
Wir müssen mit den vielfältigen Spielarten der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ideologie fertigwerden: Gegen Kriege, Wirtschaftskrise und Umweltkatastrophe gibt es keine nationalen Lösungen, wie AfD oder Zentrum (gemeint ist die faschistische Betriebsratsliste „Zentrum Automobile“ bei Daimler, Anm. d. Red.) propagieren. SPD und reformistische Gewerkschaftsführung legen den Fokus auf Arbeitsplätze in Deutschland, an unserem jeweiligen Standort. Das löst aber keines der Menschheitsprobleme. Und sicher auch nicht die von den Grünen betriebene Abwälzung der Lasten auf die Masse der Bevölkerung, mit der Begründung: „für die Umwelt“. Wirklicher Kampf für die Umwelt ist unbedingt notwendig, aber auf Kosten der Profite und nicht auf Kosten der Arbeiter.
Lassen wir uns nicht von Heile-Welt-Träumen in Serien, aber auch nicht von Weltuntergangsstimmung oder von Nationalismus, Sozialchauvinismus, von Schein-Ökologie, die zudem auf Kosten der Massen geht, und anderen Varianten solcher bürgerlicher weltanschaulicher Theorien abhalten. Diskutieren wir Alternativen zum Kapitalismus!
Einen klaren Klassenstandpunkt einzunehmen heißt heute, sich Orientierung zu verschaffen:
- In Theorie und Praxis, also lesen, denken und kämpfen!
- Organisiert euch in der IG Metall und in den Betriebsgruppen der MLPD!
- Beteiligt euch an den Studiengruppen zur Bücherreihe „Krise der bürgerlichen Ideologie!