Lesegruppe zum Buch „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“

Lesegruppe zum Buch „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“

Eine "geschlossene Theorie" ist noch lange keine "abgeschlossene"

Heute lasen wir in der Lesegruppe den Abschnitt „Die in sich geschlossene Theorie als wesentliche Grundlage jeder Wissenschaft“ des aktuellen Buchs von Stefan Engel. Hier klärten wir daher zunächst den Begriff „geschlossene Theorie“ und den Unterschied zu einer „abgeschlossenen Theorie“.

Korrespondenz aus Münster

Dazu führt das Buch aus: "„Marx und Engels machten aus der längst vor ihnen existierenden Utopie des Sozialismus eine Wissenschaft, indem sie bewusst die objektiven Gesetzmäßigkeiten in Natur, Gesellschaft und dem menschlichen Denken erforschten und dabei an ihre Arbeit den höchsten wissenschaftlichen Maßstab anlegten. Dazu gehörten das Studium und die profunde Kenntnis sämtlicher fortgeschrittener Erkenntnisse der Menschheit. Sie schufen eine in sich geschlossene gesellschaftliche Theorie und Methode - zusammengefasst als dialektischer und historischer Materialismus. Dieser wurde fortan zur lebendigen, sich stets weiterentwickelnden wissenschaftlichen Grundlage in Theorie und Praxis der internationalen revolutionären und Arbeiterbewegung. … (S. 24-25)

 

In einer Antwort der Redaktion auf den genannten Brief (eines befreundeten Arztes, Anm. d. Red.) … heißt es: ‚Deine Ablehnung einer geschlossenen theoretischen Grundlage als Maßstab für Wissenschaftlichkeit entspricht einem positivistischen Wissenschaftsbegriff, der nur Einzeltheorien zur Erklärung konkreter Erscheinungen anerkennt und den wissenschaftlichen Anspruch, das Ganze, sei es in der Gesellschaft oder in der Umwelt, zu erkennen und theoretisch zu erfassen, als ‚totalitär‘ diffamiert. … Deine Behauptung, dass die ‚dialektisch-materialistische Methode ebenso wie die historische und logische Analyse … nicht in einem grundsätzlichen Widerspruch zu diesem bürgerlichen Wissenschaftsbegriff‘ stehen würden, ist daher offensichtlich falsch. (S. 22-23)

Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

166 Seiten

ab 17 €

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Im zweiten Abschnitt, den wir lasen, ging es um die Weltanschauliche Sackgasse der Physik. Warum gibt es keine Leere als Abwesenheit von Materie und warum ist dieses eine idealistische Sichtweise? Weil die Materie, also alles was existiert, durch den Kampf zwischen Einheit und Widerspruch immer in Bewegung ist. Ebenso erkannten wir aber auch: Es gibt diskontinuierliche Materie, die bereits erkannt ist und kontinuierliche Materie, die noch nicht erkannt ist.

 

Da das Universum unendlich groß ist, keinen Anfang und kein Ende hat, gibt es bereits erforschte und noch nicht erforschte Bereiche. „Kann es nicht auch sein, dass es dann noch andere Planeten gibt, auf denen Leben existiert?“, wurde hier als Frage aufgeworfen. Dieses wurde diskutiert und wir kamen zum Schluss: „Warum nicht? Es wäre doch idealistisch, zu glauben, die Erde wäre der einzig bewohnte Planet im Universum und damit womöglich noch Mittelpunkt des Universums".