1. Mai in Nordhausen

1. Mai in Nordhausen

Antikommunistisch motivierter Platzverweis der DGB-Kreisvorsitzenden

Eine neue, bis heute ungekannte, Zuspitzung antikommunistisch motivierter Ausgrenzung durch die Veranstalterin der 1. Mai-Kundgebung des DGB, erfuhren die MLPD-Genossen und verschiedene Gewerkschafter in Nordhausen!

Korrespondenz

Ein Skandal besonderer Qualität und ein Affront gegen die Arbeiterbewegung!

Was ist geschehen?

Vor ca. drei Wochen beantragten Kollegen der IG Metall, der IGBCE und der IG Bau, die Teilnehmer der Bundesweiten Montagsdemo in Nordhausen sind, einen Stand für die Kundgebung am 1. Mai und fragten an, ob es möglich sei einen Redebeitrag auf der Kundgebung zu halten.

 

Die Anfrage bezüglich des Standes wurde genauso ignoriert, wie die Frage nach einem Redebeitrag. Eine Antwort blieb . trotz versuchter Kontaktaufnahme - bis zur Kundgebung aus. Zu Beginn der Kundgebung wandten sich die Kollegen nochmals an die Anmelderin, Kollegin Wegner, Kreisvorsitzende des DGB, die brüsk ablehnte und keine weitere Diskussion zuließ.

 

Als mehrere Kollegen einschließlich der Teilnehmer der Bundesweiten Montagsdemo mit selbstgestalteten Transparenten, Gewerkschaftsfahnen der IGBCE und der IG Bau, der Fahne der Bundesweiten Montagsdemo und der neuen Friedensbewegung auf dem Kundgebungsplatz eintrafen wurden sie von den Ordnern des DGB wegen der Transparente und der Gewerkschaftsfahnen von der Kundgebung ausgeschlossen. „Es sei schlicht nicht erlaubt“, war das einzige „Argument“. Kurz darauf trafen die Genossen der MLPD mit ihrer Parteifahne ein und wurden im selben Atemzug von der Kundgebung ausgeschlossen - wegen des Tragens der Parteifahne. Sämtliche Aufklärungsversuche gegenüber den Ordnern verliefen ergebnislos. Sodann riefen die Veranstalter die Polizei, die allen Beteiligten einen Platzverweis aussprach. Im blindwütigen Antikommunismus schloss damit die DGB-Kreisvorsitzende alle aus, die ihr offensichtlich nicht passten. Dabei ist das Tragen von Partei- und Gewerkschaftsfahnen sowie Transparenten ein erkämpftes Recht der Arbeiterbewegung! Dafür ist am 1. Mai 1929 Arbeiterblut geflossen!

 

Für die ausgeschlossenen Gewerkschafter und die Teilnehmer der Bundesweiten Montagsbewegung war es eine Selbstverständlichkeit, die Solidarität mit den MLPD-Genossen zu zeigen, und sie gaben nicht klein bei: Sie trugen weiter ihre Transparente und zeigten Flagge! Sie postierten sich in unmittelbarer Nähe, um mit den Teilnehmern der DGB Kundgebung zu sprechen: Die einhellige Meinung zum Verhalten der DGB-Kreisvorsitzenden und der Ordner war ablehnend und kritisch. Sie reichte bis hin zu völligem Unverständnis. Die meisten gaben den Inhalten der mitgeführten Transparente recht.

 

Wenn selbst die Rednerin des DGB an die Zerschlagung der Gewerkschaften am 2. Mai 1933 erinnerte, stellt sich doch die Frage, ob es den DGB-Funktionären klar ist, dass die Spaltung der Arbeiterklasse den Hitler-Faschisten die Machtergreifung erst ermöglichte, indem die dringend gebotene Errichtung einer antifaschistischen Einheitsfront nicht zustande kam!

 

Das hier durchgeführte aktuelle Spaltungsmanöver ist – im Zusammenhang mit dem Inhalt der Rede an Absurdität kaum zu überbieten! Frau Wegener, noch haben wir bürgerlich-demokratische Grundrechte! Der 1. Mai ist nicht ihre Privatveranstaltung, sondern Kampf- und Feiertag der gesamten internationalen Arbeiterklasse - und den werden wir verteidigen!

 

Wir protestieren hiermit entschieden gegen diese undemokratischen Machenschaften. Nehmen Sie zur Kenntnis: Es waren die Genossen der MLPD, die mit Gewerkschaftern gemeinsam in den Jahren 2020 und 2021 in Nordhausen die Arbeiterfahnen hochgehalten haben, und diese gegen die demagogische Vereinnahmung des 1.Mai durch die AfD verteidigt haben. Wo war damals der örtliche DGB Vorstand?