In Trauer um Rainer Vomhof

In Trauer um Rainer Vomhof

Unser geliebter Freund und Genosse Rainer Vomhof hat uns verlassen - Trauerfeier am 7. Mai

Mit tiefer Trauer erhielten wir die Nachricht, dass Rainer Vomhof am 26. April verstorben ist. Mit ihm geht ein Urgestein des Parteiaufbaus der MLPD und glühender proletarischer Internationalist aus unserem Leben. Doch Rainer bleibt in unseren Herzen lebendig und hinterlässt unauslöschliche Spuren in der internationalen und marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung und in unserem Leben. Unsere besondere Anteilnahme gilt seiner Frau und Kampfgefährtin Ana, seinen Töchtern und Enkeln.

Von ag / wr
Unser geliebter Freund und Genosse Rainer Vomhof hat uns verlassen - Trauerfeier am 7. Mai
Rainer Vomhof (rechts) mit den damaligen Freunden der ICOR Portugal (rf-foto)

Rainer führte von früher Jugend an den Kampf für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, den echten Sozialismus. Davon ließ er sich niemals durch noch so widrige Umstände abbringen. Rainer münzte seine Unzufriedenheit mit dem Kapitalismus in Tatkraft um und suchte nach einer gesellschaftlichen Alternative.

 

So fand er den Weg zum Kommunistischen Arbeiterbund / Marxisten-Leninisten (KAB / ML) - einer der Vorläuferorganisationen der MLPD in Baden-Württemberg. Rainer fand in Willi Dickhut seinen geduldigen Lehrer, der ihn in die positive Gewerkschaftsarbeit einführte und ihn ermutigte, sein ganzes Leben dem revolutionären Klassenkampf zu widmen. Rainer wurde einer der ersten Berufsrevolutionäre für den Parteiaufbau neuen Typs. Er beteiligte sich am Aufbau der Druckerei Neuer Weg. Er lernte das Druckerhandwerk und nahm dann eine Arbeit bei dem Autozulieferer Kolbenschmidt in Heilbronn auf. Mit der Parteigründung 1982 kündigte er und begann eine Tätigkeit in der Geschäftsstelle der MLPD in Stuttgart. Nach einem erfolgreichen Generationswechsel in der Landesleitung ging er als Metallarbeiter nach Ludwigsburg zu Mann & Hummel und entwickelte dort mit seinen Kollegen eine vorbildliche positive Gewerkschaftsarbeit mit großem Einfluss. Mit seinen Kollegen führte er viele wichtige Kämpfe, die über den Betrieb hinaus Wirkung hatten. Aufgrund der undemokratischen Unvereinbarkeitsbeschlüsse wurde er wegen Mitgliedschaft in der MLPD aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Rainer erstritt - gestützt auf Kolleginnen und Kollegen - nach rund zehn Jahren seinen Wiedereintritt in die IG Metall durch die Ortsvewaltung. Seine Bedingung war, dass auch andere ausgeschlossene Genossen wieder aufgenommen werden.

 

Rainer hatte einen wunderbaren Humor. Mit seinen Zauberkünsten bereicherte er viele Veranstaltungen. Er hat sich immer für das ganze Leben der Menschen interessiert. Er lernte Türkisch und Italienisch, um sich mit seinen Kollegen zu verbinden. Er war ein hervorragender Koch, akribischer Finanzpolitiker und begeisterter Buchbinder.

 

Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel schreiben zum Tod von Rainer: „Mit großer Trauer haben wir vom Tod von Rainer erfahren. ... Er war unser jahrelanger vertrauter Freund und Genosse. ... Er hatte noch so viel vor und war so voller Optimismus. Er war ein kritischer Geist, der auch dem ZK und der ZKK durch seine Hartnäckigkeit geholfen hat, Fehler aufzuarbeiten und zu korrigieren.“ Rainer bewies auch in kompliziertesten Zeiten Standhaftigkeit und hielt Kurs. 2005 gab es erstmals einen außerordentlichen Parteitag der MLPD wegen ernsthafter Probleme in der Zentralen Kontrollkommission (ZKK). In einem Interview in der Roten Fahne 2008 führte der damalige Parteivorsitzende, Stefan Engel, aus: „Es kam zum Verlust der Unabhängigkeit der ZKK in Form von Verstößen gegen die Richtlinien der Kontrollkommissionen. Diese äußerten sich in herzloser Kaderbehandlung oder auch vereinzelten, aber schwerwiegenden ungerechtfertigten bürokratisch-administrativen Maßnahmen.“ Rainer, selbst betroffen von solchen Maßnahmen, hat nie an der ideologisch-politischen Linie der MLPD gezweifelt. Er kämpfte beharrlich um eine Korrektur der Fehlentscheidungen der ZKK. Damit trug er wesentlich mit bei, dass das System der proletarischen Kontrolle und Selbstkontrolle der MLPD weiter gefestigt werden konnte.


Mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben zog Rainer als Rentner mit seiner Frau nach Portugal. Dort brachte er aktiv den Aufbau einer marxistisch-leninistischen Partei voran und gewann dafür neue Freunde und Genossen und bildete sie aus. Auf seine Initiative wurde 2017 von portugiesischen Genossen die Organisation „Amigos da ICOR Portugal“ gegründet und 2020 die UMLP (Marxistisch-Leninistischer Bund Portugal). Rainer verstand, das jahrzehntelang Gelernte schöpferisch auf neue Verhältnisse in einem anderen Land in Theorie und Praxis anzuwenden. Dabei stellte er sich nie über andere Genossen mit weniger Erfahrung. Wohl kein besseres Lob kann es geben, als in der Traueranzeige der Genossen der UMLP vom 27. April: "Rainers proletarischer Ehrgeiz, der die Sache des Proletariats in den Mittelpunkt seines Lebens stellte, und sein großer revolutionärer Geist verlangen, dass wir den Schock überwinden und die Aufgaben, denen er sein ganzes Leben gewidmet hat, weiterführen. … Das wird die größte Ehre sein, die wir ihm erweisen können, und so werden wir es tun! Revolutionäre Grüße Genosse Rainer! Ehre dem Genossen Rainer!“

Trauerfeier am 7. Mai in Stuttgart

Die Trauerfeier, um Abschied von Rainer zu nehmen und sein Lebenswerk fortzusetzen, wird bereits am 7. Mai, um 14.30 Uhr, im Arbeiterbildungszentrum Süd (ABZ), Bruckwiesenweg 10, in Stuttgart-Untertürkheim stattfinden!

 

Hier geht es zum Nachruf der Genossen der UMLP für Rainer Vomhof