Kämpferische Kundgebung von Gate-Gourmet-Kollegen am Flughafen Frankfurt fordert:

Kämpferische Kundgebung von Gate-Gourmet-Kollegen am Flughafen Frankfurt fordert:

Sofortige Rücknahme aller Repressalien gegen ihre zwei Betriebsräte

Was war passiert? Die Geschäftsleitung von Gate Gourmet, einem Weltmarktführer der Versorgung der Flugzeuge mit Essen, hat den Arbeitern seit sechs Monaten den ihnen zustehenden Lohn nicht korrekt gezahlt. Die Betriebsratsmehrheit stellte sich völlig zu Recht zu 100 Prozent auf die Seite der Arbeiter.

Die Gate-Gourmet-Bosse witterten Aufruhr und suspendierten zwei Betriebsrats-Mitglieder, darunter auch den Betriebsrats-Vorsitzenden, und erteilte ihnen Hausverbot. Mit Polizeigewalt ließ sie diese aus dem Werk führen und rief außerdem Kripo-Beamte zur Einschüchterung ins Werk. In was für einem Staat leben wir eigentlich, wenn Geschäftsleitungen mit geradezu faschistoiden Methoden Kollegen wie Kriminelle behandeln? Spontan traten 200 Kollegen in einen kurzfristigen Streik und forderten die Rücknahme aller Maßnahmen.

 

Heute fand eine kämpferische Kundgebung vor den Toren von Gate Gourmet statt. Die Bosse - in ihrer Defensive - drohten den Kolleginnen und Kollegen mit Abmahnungen, sollten sie sich an der Kundgebung beteiligen. Das ließen sich ca. 70 Menschen nicht gefallen und führten mutig die Kundgebung durch, weitere Kollegen traten an die Fenster und winkten, LKW-Fahrer erklärten ihre Solidarität mit lautem Gehupe. In Redebeiträgen brachten die Redner ihre Solidarität zum Ausdruck. Sie wurden unterbrochen mit Rufen wie: „Hoch die internationale Solidarität“, gemeinsam wurde "Bir Mayis" (1. Mai, Anm. d. Red.) gesungen oder der Name des Betriebsrats-Vorsitzenden gerufen. Wichtig ist auch, dass der Kampf gegen die Kriminalisierung in Einheit mit dem Kampf um die vorenthaltenen Löhne steht. Eine Kollegin, die nicht anwesend sein konnte, versorgte die Kundgebung mit Baklava. Fahnen von ATIK, YDG und MLPD wurden geschwungen, auch die revolutionäre Arbeitergruppe Frankfurt war vertreten. BIR-KAR hatte unter anderem ein schönen Transparent gemacht: „Wir solidarisieren uns mit Gültekin Malci!“ Ein Vertreter der MLPD brachte die Entwicklung bei Gate Gourmet in den Zusammenhang mit dem erwachenden Klassenbewusstseins auf breiter Front in Europa und forderte die Anwesenden dazu auf, dass die Kollegen sich am 1. Mai beteiligen. Eine Frau des Frauenverbands Courage wies auf die bedeutende Rolle der Arbeiterinnen in den Kämpfen hin und darauf, dass Arbeiterbewegung und Frauenbewegung zusammengehören. Unter den Beteiligten entstand der Gedanke eines Solidaritätskomitees.

 

Zum Schluss bedankte sich der Betriebsrats-Vorsitzende für die Solidarität und versicherte allen, dass er wieder in den Betrieb kommen werde.