Harry Belafonte
Eine wundervolle Stimme gegen Apartheid, Rassismus und Armut ist verstummt
Harry Belafonte, der King of Calypso, eine laute und deutliche Stimme gegen Rassismus, Apartheid und Armut ist tot. Er verstarb im Alter von 96 Jahren in New York an Herzversagen. Vielen ist der Sänger, der im New Yorker Stadtteil Harlem in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaica groß wurde, vor allem wegen seiner leichten und sommerlichen Songs bekannt. Der bekannteste davon ist mit Sicherheit der „Banana Boat Song“. Doch hinter der unbeschwert klingenden Musik stecken eindeutige und klare Anklagen gegen das kapitalistische System. So sagte Belafonte vor Jahren selber: „Alle Songs sind politisch, sogar der ‚Banana Boat Song‘, bei dem man – wenn man will – das Ächzen der schlecht bezahlten Hafenarbeiter heraus hören kann, die faire Löhne fordern“. Obwohl er selbst nie den Weg zum wissenschaftlichen Sozialismus fand – er blieb immer Teil der sogenannten Bürgerrechtsbewegung – so erhob er doch bis ins hohe Alter immer seine Stimme gegen Ungerechtigkeit: Er marschierte mit Martin Luther King auf Washington, organisierte die Proteste gegen den Rassismus in Alabama mit, kämpfte mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und sprach sich unter anderem gegen den US-Imperialismus in Lateinamerika aus. Mit Harry Belafonte ist eine große Stimme verstummt. Zeit dazu, gerade jetzt - in den Zeiten zwischenimperialistischer Widersprüche und akuter Weltkriegsgefahr – seine Musik laut zu spielen.