Dokumentiert aus „Vorort“ – Stadtzeitung der MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck

Dokumentiert aus „Vorort“ – Stadtzeitung der MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck

Am 1. Mai 23: Auf die Straße für Arbeiterinteressen!

Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert aus der aktuellen Sonderausgabe der Stadtzeitung der MLPD Gelsenkirchen-Gladbeck, „Vorort“:

Am 1. Mai 23: Auf die Straße für Arbeiterinteressen!
(foto: screenshot)

Liebe Gelsenkirchenerinnen, liebe Gelsenkirchener, mutige Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben in den letzten Wochen und Monaten Kampfkraft und Entschlossenheit demonstriert. Und gerade ver.di hat gezeigt: wenn gekämpft wird, werden die Gewerkschaften stärker. Über 60.000 neue Mitglieder!

 

Von ihrem Offensivgeist gilt es, jetzt zu lernen und am 1. Mai Hand in Hand mit Arbeiterinnen und Arbeitern auf der ganzen Welt zu demonstrieren – und zu feiern. Insbesondere ist das angesagt, in einer Stadt wie Gelsenkirchen, mit ihrer grassierenden Kinderarmut und einer anhaltenden Arbeitsplatzvernichtung – aktuell mit der Schließung von Galeria-Kaufhof.

 

Die von der Spekulation hochgetriebene Inflation, der mörderische Krieg um die Ukraine, die eingetretene globale Umweltkatastrophe werfen die Frage auf: wenn der Kapitalismus nicht mehr zu bieten hat, als Krisen über Krisen, brauchen wird da nicht eine gesamtgesellschaftliche Alternative? Darauf hat die MLPD in ihrer Mai-Losung eine klare Antwort: „Der Kapitalismus bedroht die Menschheit. Perspektive: Echter Sozialismus!“

DGB-Spitze sucht Ordner gegen die MLPD: Gib Antikommunisten keine Chance!

Einigen Leuten in der DGB-Spitze scheint dieser Offensivgeist aber nicht zu passen. Man reibt sich die Augen über gleich zwei üble Winkelzüge aus der Gelsenkirchener DGB-Spitze: mitten im Endspurt des Tarifkampfs von ver.di, mit der Kontrahentin Karin Welge als Verhandlungsführerin der „kommunalen Arbeitgeber“, wird sie von der DGB-Spitze hochgejubelt. So heißt die Schlagzeile in der WAZ am 21. April: "Gewerkschaften sind froh über Karin Welge“. Explizit grenzt sich DGB-Vorsitzender Mark Rosendahl von der Kritik an der knallharten Verhandlungsführung von Welge ab und fällt damit den ver.di-Kolleginnen und Kollegen öffentlich in den Rücken. Ein geradezu gewerkschaftsfeindlicher, peinlicher Offenbarungseid!

Dazu passt die zweite Hammermeldung:

Gleich mehrere Kolleginnen und Kollegen berichten der MLPD empört, dass der DGB für den 1. Mai Ordner gegen die MLPD sucht und sich gegen sie auch bereits mit der Polizei abgesprochen hat. Die MLPD-Kreisvorsitzende Christiane Link hat sich umgehend an Mark Rosendahl gewandt. Aber der antwortet nicht! Da wird lieber im Dunkeln intrigiert, als sich offen und ehrlich auseinanderzusetzen, wie das unter Arbeitern üblich ist.

 

Der Vorwand: die MLPD sei im letzten Jahr „übergriffig“ gewesen und habe einem Lautsprecherwagen des DGB den Stecker gezogen. Es war genau umgekehrt! Der DGB, namentlich der ehemalige IG-Metall-Bevollmächtigte Sadowski, zogen die Strippen, um dem kämpferischen Block des Internationalistischen Bündnisses (einschließlich MLPD) einen Lautsprecherwagen mit ohrenbetäubender Techno-Musik vor die Nase zu setzen. Beabsichtigt war, dass niemand die lebhaften Diskussionen am offenen Mikrofon, antifaschistische und Arbeiterlieder hören sollte.

 

Die MLPDler wurden als “Putinfreunde“ beschimpft – während gleichzeitig unermüdlich am offenen Mikrofon gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg des imperialistischen Russland gegen die Ukraine argumentiert wurde. Die MLPD hat Putin längst kritisiert, als die Parteispitzen sämtlicher bürgerlicher Parteien sich noch mit ihm in den Armen lagen! Allerdings erlaubte man sich auch, die NATO und die Selenskyj-Regierung zu kritisieren.

 

Das interessierte natürlich viele und so ging das Störmanöver in die Hose. Was Sadowski und Co nur noch wütender machte. Als ein verärgerter Kollege tatsächlich den Stecker zog, waren es gerade MLPD-Mitglieder, die dem widersprachen: das ist nicht unser Stil! Nach kürzester Zeit war der Stecker wieder drin und der ohrenbetäubende Lärm ging weiter.

 

Falls Mark Rosendahl und der sich als Trotzkist rühmende Robert Sadowski es schon vergessen haben: Die Sozialisten und Kommunisten waren und sind seit jeher Gründer und Initiatoren (Marx!) sowie Aktivisten der Gewerkschaftsbewegung auf der ganzen Welt. Dafür haben sie hohen Blutzoll bezahlt, insbesondere unter dem Hitler-Faschismus. Wenn heute rechte Gewerkschaftsführer mit Ordnern und Polizei gegen die MLPD vorgehen wollen, dann kann man nur sagen: Wehret den Anfängen!

 

In jedem Fall werden Internationalistisches Bündnis und MLPD aktiv für den 1. Mai 2023 werben und präsent sein. Gerade in Krisen- und Kriegszeiten ist überparteilicher Zusammenschluss und weltanschauliche Offenheit – außer gegenüber Faschisten – Trumpf.

 

Deshalb Kolleginnen und Kollegen: Beteiligt euch aktiv an den verschiedenen Veranstaltungen zum 1. Mai!

 

Hier gibt es die komplette Sonderausgabe des Vorort als pdf-Datei