Den Haag / Philippinen
50 Jahre Nationale demokratische Front der Philippinen (NDFP)
Am heutigen 24. April 2024 wird die Nationale demokratische Front der Philippinen 50 Jahre alt. Sie wird von der CPP (Kommunistische Partei der Philippinen) geführt. In den Philippinen feiern die 18 Mitgliedsorganisationen mit Hunderttausenden Mitgliedern diesen 50. Jahrestag.
Die NDFP bildete sich 1973 im Jahr nach Errichtung der Marcos-Diktatur und leistete einen großen Beitrag zum Aufbau einer breiten Einheitsfront im Kampf des philippinischen Volkes gegen das Marcos-Regime. Sie führt einen inzwischen über 50 Jahre andauernden revolutionären Befreiungskampf mit bewaffneten Guerilla-Einheiten auf dem Land. Der Sturz der Marcos-Diktatur 1986 durch den Volksaufstand konnte mit dieser breiten Einheitsfront errungen werden.
Feier in Den Haag
Am vergangenen Samstag waren Vertreter der MLPD mit anderen internationalen Teilnehmern zu einer würdigenden Feier des Internationalen Büros der NDFP in Den Haag in den Niederlanden eingeladen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten ein vielfältiges Programm.
Es gab verschiedene Videos zur Geschichte der NDFP, zu ihren Forderungen und ihrem Einsatz für Friedensverhandlungen. Redebeiträge hielten unter anderem die Vertreter der NDFP Julie de Lima, die Ehefrau des verstorbenen Gründungsvorsitzenden der CPP, José Maria Sison, und Louis Jalandoni sowie Coni Ledesma. Scharf wurde kritisiert, dass sich die philippinische Regierung an den umfangreichen Militärmanövern zum Aufmarsch der USA gegen China beteiligt. Besonders ehrte dieses Treffen die Opfer im Kampf um die nationale und soziale Befreiung.
Im Grußwort des Zentralkomitees der MLPD heißt es: „Mit Euch gedenken wir den vielen gestorbenen Aktivisten, Partei- und Massenführern in eurem und damit auch unserem Befreiungskampf und besonders dem Lebenswerk von José Maria Sison und aktuell den gefolterten und ermordeten Führern Benito Tiamzon und Wilma Austria.
Es ist eine Verpflichtung, ihrem lebenslangem Einsatz für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung nachzueifern und besonders die Jugend dafür zu gewinnen.
Und das alles in einer Welt voller Veränderungen. In der Welt sind die Revolutionäre besonders durch die latente Existenzkrise der Menschheit herausgefordert: Die Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs und die begonnene globale Umweltkatastrophe.
Für uns Marxisten-Leninisten kommt es darauf an, alles für den Sieg der internationalen sozialistischen Revolution gegen das imperialistische Weltsystem zu tun. Es ist eine neue Herausforderung, den Kampf für die Rettung der Menschheit in engem Zusammenhang zur Vorbereitung der internationalen sozialistischen Revolution zu führen.
Wir laden die nationaldemokratische Bewegung in den Philippinen auch deshalb herzlich zum Gründungskongress der United Front, Anfang September in Deutschland, ein.“
Bemerkenswerte internationale Geschichte
Sehr deutlich wurde bei dieser Veranstaltung die über fünf Jahrzehnte bestehende internationale Unterstützung der philippinischen Revolution, nicht allein durch revolutionäre Organisationen. Vielfach kam diese Unterstützung auch durch christliche und humanistische Persönlichkeiten und Einrichtungen, durch Ärzte und andere Freiwillige aus vielen Ländern. Und gleichzeitig brachen wichtige Verbündete weg. So war die moralische und materielle Unterstützung der Volksrepublik China in den 1970er-Jahren für den Befreiungskampf bedeutend. Heute ist die Volksrepublik China zu einer neuimperialistischen Macht geworden und beteiligt sich selbst an der Ausplünderung des Landes. Dafür entstehen im weltweiten Kampf der Arbeiter- und Volksmassen und durch internationale Zusammenschlüsse von Revolutionären und Marxisten-Leninisten neue Potentiale des proletarischen Internationalismus.