Flüsse jetzt schon ausgetrocknet

Flüsse jetzt schon ausgetrocknet

Das französische Krisenmanagement ist auch ökologisch eine einzige Katastrophe!

Im ganzen Land stehen Emmanuel Macron und seine Regierung massiv unter Druck. Die Streik- und Protestwelle gegen die Rentenkürzung reißt nicht ab. Egal, wo Macron hinkommt, die Demonstranten sind schon da: ob im EU-Parlament in Brüssel oder am Stausee in den Westalpen.

Korrespondenz
Das französische Krisenmanagement ist auch ökologisch eine einzige Katastrophe!
Größter Stausee Frankreichs: Lac de Serre-Ponçon - im Sommer 2022 völlig leer und in diesem Frühjahr enthält er auch schon wieder sehr wenig Wasser (shutterstock_2249371819)

Neben den sozialen Kämpfen kommt es seit Wochen auch zu heftigen Auseinandersetzungen in Südfrankreich wegen des Plans, 16 Wasserbecken mit einer Gesamtkapazität von rund 6 Millionen m³ zu bauen. Demnach sollen Bauern nur noch gegen Bezahlung bestimmte Wassermengen erhalten. Das Wasser soll im Winter aus dem Grundwasser entnommen werden. Weniger als ein Prozent des Wassers werden in Frankreich aktuell wieder verwendet. Statt die Ursache zu bekämpfen, wird der Mangel nur noch schlechter verteilt. Am 25. März protestierten ca. 25 000 bis 30 000 Menschen mit einer Demonstration gegen eines der „Megabecken“ in Saint Soline. Sie wurden von der Polizei brutal niedergemacht. Mehr als 200 Verletzte nach nicht mal einer Stunde. Daran sieht man, von wem und für wen die Gewalt ausgeht.

Massive regionale ökologische Katastrophen durch Trockenheit und Waldbrände

Letzten Sommer wurden hunderte Hektar Wald durch Brände zerstört. Frankreich musste Strom importieren, weil gut die Hälfte der Atomkraftwerke u.a. wegen niedriger Flusspegelstände abgeschaltet werden musste. Am 16. April 2023 ist in der Nähe von Cerbère an der Grenze zu Spanien erneut ein gewaltiger Waldbrand ausgebrochen. Innerhalb kürzester Zeit wurden etwa 950 ha, umgerechnet sind das 2000 Fußballfelder, zerstört (Radio Francebleue). Es ist der derzeit größte Brand dieses Jahres und ungewöhnlich früh. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. In einem Interview mit Franceinfo berichtet der Leiter der Feuerwehrs- und Rettungszentrums des Departements von Salanque, Christoph Ménigon: „Historisch gesehen haben wir das seit 40 Jahren nicht mehr erlebt. Wir haben große Angst vor dem Sommer“. Viele Flüsse sind ausgetrocknet und die Pflanzen stehen unter Wasserstress. Nehmt ihnen die Welt aus der Hand, eh sie verbrannt!