Schwenningen

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1.-Mai-Demonstration habe sich nicht bewährt? Sehen wir nicht so!

Die MLPD Villingen-Schwenningen hat den Gewerkschaften in Villingen vorgeschlagen, am 1. Mai eine gewerkschaftliche Demonstration durchzuführen. Sie bekam einen abschlägigen Bescheid und obenauf noch die Bitte, am 1. Mai kein Material zu verteilen.

Darauf antwortet die MLPD den örtlichen Gewerkschaftsvorsitzenden und macht diesen Brief jetzt auch öffentlich.

 

Liebe Kollegin Anja Zeitz, liebe Kollegen Andreas Merz, Thomas Bleile, Markus Klemt,

 

Eure Antwort vom 28.3. bezüglich unserem Vorschlag einer Demonstration am 1. Mai zur Möglingshöhe und die Anmeldung eines Infostandes haben wir erhalten.

 

Für die MLPD als revolutionäre Arbeiterpartei ist der 1. Mai ein Kampftag, an dem die internationale Arbeiterklasse für ihre ureigensten aktuellen und zukünftigen Interessen eintritt: gegen Ausbeutung und Angriffe auf ihre soziale Lage, gegen Militarisierung und Kriegspolitik, die begonnene globale Umweltkatastrophe, die die Lebensgrundlage der Menschheit bedroht und für den Sozialismus als Alternative zur drohenden kapitalistischen Barbarei.

 

Dass sich eine Demonstration nicht bewährt hat, können wir so nicht  stehen lassen. Haben nicht die letzten Tarifkämpfe und der Massenstreik am 27.3. in aller Deutlichkeit gezeigt, welche Kampfkraft in den Kollegen steckt? Es war ein massenhaftes Signal gemeinsamen Kampfes gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf die Massen! Die Gewerkschaftsbewegung ist nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa im Aufwind! Das muss sich doch auch hier in Villingen-Schwenningen deutlich widerspiegeln. Den Protest offen auszutragen, zieht gerade die Menschen an. Ein Demonstrationszug durch Schwenningen ist hierfür ein Gebot der Stunde! Dazu breit in den Betrieben mobilisieren und deutlich machen, wie wichtig es ist, organisiert zu sein. Das stärkt die Gewerkschaften als Kampforganisationen. Das zieht die Massen an. Ver.di hat in den Kämpfen der letzten Wochen 65 000 neue Mitglieder gewonnen.

 

Die MLPD hat sich immer für die Entwicklung starker Gewerkschaften eingesetzt, in denen sich parteilose, christliche, sozialdemokratische und kommunistische Arbeiter und Angestellte für ihre Interessen zusammenschließen. Das ist heute angesichts der gesellschaftlichen Krisen dringender denn je. Und das soll nicht in das Bild des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften passen? Es gehört dazu, offen für seine Meinung in Wort und Bild aufzutreten. Das gilt auch für alle demokratischen Parteien. Poltische Parteien gehören mit ihren Ansichten, Forderungen und ihrer Haltung zur Gewerkschaftsbewegung, zu ihren Kämpfen und auf den 1.Mai. Das stärkt auch die Gewerkschaften. Mit Eurem Konzept degradiert Ihr den 1. Mai zu einem normalen Feiertag, so wie es auch die Kapitalisten am liebsten hätten.

 

Wir werden uns am 1. Mai - wie immer - beteiligen und uns für die Überparteilichkeit der Gewerkschaften auf antifaschistischer Grundlage und für den gemeinsamen Kampf über weltanschauliche Unterschiede hinaus, für soziale Verbesserungen, gegen Militarisierung, die begonnene Umweltkatastrophe und für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung einsetzen, in der imperialistische Kriege der Vergangenheit angehören.

 

Mit kämpferischen, gewerkschaftlichen Grüßen

 

i.A. Helmut Kruse-Günter