Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

Warum wird von einer Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft gesprochen?

"Rote Fahne News" dokumentiert eine Rezension des aktuellen Buchs von Stefan Engel, „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“.

Korrespondenz

Ich war erst überrascht darüber, dass von einer Krise der bürgerlichen Naturwissenschaften gesprochen wird, und ich fragte mich, warum. Da ich mich sehr für Naturwissenschaften interessiere, habe ich das Buch trotzdem gekauft. Die Krise besteht darin, dass die heutigen Naturwissenschaften vollständig der kapitalistischen Profitmacherei untergeordnet werden. Deshalb geraten ihre Denkmuster immer mehr in Widerspruch zur Wirklichkeit.

Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft

166 Seiten

ab 17 €

mehr Infos

Jetzt bestellen

So tauchen mitten in den Naturwissenschaften an allen Ecken und Enden völlig unwissenschaftliche und sogar mystische und halbreligiöse Theorien auf. Ganze Sterne verschwinden angeblich in schwarzen Löchern, in denen „die bekannten Naturgesetze völlig außer Kraft gesetzt werden“ (S. 54), wie beim Zauberer, der den Hasen zurück in den Hut zaubert. Die moderne Schöpfungsgeschichte vom Urknall, die zwar nicht von Gott spricht, aber genau darauf hinausläuft (S. 45). Die bürgerliche Medizin, die mit ihrer Evidenzmethode nichts anerkennt, für das es keine Studie gibt und die mit dieser Ausrede lebensgefährliche Antibabypillen verkauft, weil niemand die aus Erfahrung längst bekannte Thrombosehäufung im Zusammenhang mit der Einnahme der Pille mit einer Studie „bewiesen“ hat (S. 120). Das bürgerliche Ingenieurswesen, das stolz darauf ist, mit „reduzierten Kenntnissen“ (S. 103) Megaprojekte aus dem Boden zu stampfen, ohne einen gesellschaftlichen Nutzen nachweisen zu müssen oder Verantwortung für die Folgen für die Natur zu übernehmen. Jedes Schulkind versteht sofort, dass man in einem Trinkwasserschutzgebiet keine wasserfressende Elon-Musk-Batteriefabrik bauen sollte (S. 108).

 

Das Buch hat recht, dass frei denkende Naturwissenschaften, die für das Wohl der ganzen Menschheit arbeiten, ohne Kapitalismuskritik nicht möglich sind. Dass das Buch klar pro Sozialismus argumentiert, sollte keinen davon abhalten, dieses Buch zu lesen. Ich persönlich bin bei dem Thema auf der Seite des Autors.