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Spitzenkandidatin Lena Salomon und Kollegen machen Wahlkampfkundgebung vor Mercedes-Werk

Bei erfreulich schönem Wetter führten wir im Rahmen des Bürgerschaftswahlkampfs eine Kundgebung vor dem Mercedeswerk durch: mit vielfältiger Literatur an einem ansprechenden Informationsstand und zahlreichen Redebeiträgen an die Kollegen gewandt.

Korrespondenz
Spitzenkandidatin Lena Salomon und Kollegen machen Wahlkampfkundgebung vor Mercedes-Werk
Wahlkampfkundgebung der Internationalistischen Liste/MLPD vor dem Daimlerwerk in Bremen (rf-foto)

Mit insgesamt zwölf Beteiligten, darunter ein Mercedeskollege aus dem selben Werk, zwei VW-Kollegen aus Braunschweig, einem ehemaligen Betriebsrat von OPEL Eisenach sowie Kandidaten für die Internationalistische Liste/MLPD Bremen, erreichten wir über 2.000 Bremer Kollegen, Stammbelegschaft und Leiharbeiter.

 

Die Stimmung war fast durchgehend freundlich und aufgeschlossen und die angebotenen Wahlzeitungen wurden oft sehr gerne genommen, ab und zu kamen Kommentare wie "Von euch nehme ich doch gerne". Zahlreiche auf ihre Fahrgemeinschaft wartenden Kollegen hörten sehr interessiert zu. Nur ein Kollege machte Stress, weil er ein Problem damit hatte, dass der Mercedeskollege an unserem Stand eine IG-Metall-Jacke trug. Dieser konterte zu Recht und griff in seinem Redebeitrag die Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegenüber Marxisten-Leninisten als "riesige Frechheit" an, an denen nur noch von der IG Metall festgehalten wird.

 

In den Redebeiträgen wurde Klartext gesprochen; wir wandten uns direkt an die Kollegen. Mit "Wer soll denn sonst was gegen die Umweltkatastrophe und die Weltkriegsgefahr tun, wenn nicht wir? Doch bestimmt nicht die Pappnasen im Bundestag!" thematisierten wir die brennenden Zukunftsfragen. Wir machten klar, dass nur die Arbeiter selber "die heißen Kartoffeln aus dem Feuer holen" können, dass die Arbeiter überhaupt alles selber machen können und dafür keine Manager bräuchten.

 

Auf die dreiste Ankündigung von Mercedes, trotz 20 Milliarden Euro Gewinn 2022 ca. 500 Leiharbeiter rausschmeißen zu wollen, erinnerte der Mercedeskollege, dass sie (die Kollegen) schon einmal ein Bundesgesetz weggestreikt hätten, als 1996 die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gestrichen werden sollte. Und ein VW-Kollege aus Braunschweig berichtete, dass VW dort in peinlicher Manier feststellen musste, dass nach dem Rauswurf der Leiharbeiter plötzlich die Arbeit nicht mehr funktionierte, so dass sie klammheimlich wieder Leiharbeiter einstellten, um bloß nicht den Kampfeswillen der Belegschaft herauszufordern. Mehrfach wurde das kastrierte Streikrecht in Deutschland angegriffen und wir forderten die Kollegen auf, für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht zu kämpfen und sich zusammenzuschließen.

 

Lena Salomon, die als Spitzenkandidatin bei der Bürgerschaftswahl für die Internationalistische Liste/MLPD kandidiert, machte deutlich, dass einzig und allein sinnvoll im Interesse der Arbeiter ist, alle fünf Stimmen an die Internationalistische Liste/MLPD zu vergeben. Die MLPD ist die einzige Partei, die sich unter anderem konsequent gegen den von beiden Seiten ungerechten imperialistischen Krieg in der Ukraine positioniert und für die Festeinstellung aller Leiharbeiter - bei Mercedes und anderswo.

 

Ein angesprochener Kollege sagte, "Ich bin doch Leiharbeiter", als wir ihm die Wahlzeitung überreichten. Wir entgegneten, "Gerade deshalb machen wir das!" Das kam gut an.