Tarifabschluss
GDL erzielt Erfolg im Tarifkampf und der Schlichtung mit den Bahngesellschaften im Südwesten
Nach einem acht Monate langen Arbeitskampf mit 633 Stunden Streik konnte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der Schlichtung dem landeseigenen Bahnkonzern SWEG Zugeständnisse abringen.
Die Tarifverträge der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) werden fortgeschrieben. Das Entgelt wird um 4,8 Prozent erhöht. Im Mai 2023 erhalten die GDL-Mitglieder in beiden Unternehmen 1000 Euro Inflationsausgleichsprämie.
Weiter muss auch die SWEG zum Beispiel höhere Zulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit bezahlen. Der wichtigste Erfolg besteht aber darin, dass die SWEG ihr Ziel aufgegeben hat, „die Weselsky-Truppe ganz herauszuhalten, um weiterhin allein mit ver.di Verträge abzuschließen“. Ver.di verzichtet übrigens darauf, der GDL das Recht auf Abschluss von Tarifverträgen per Gericht zu untersagen, was nach dem reaktionären Tarifeinheitsgesetz möglich wäre. Danach kann nur die Gewerkschaft Tarifverträge abschließen, die die Mehrheit der Mitglieder im Geltungsbereich stellt.
Auch wenn die GDL mit der Anerkennung ihrer Verhandlungsfähigkeit einen Erfolg erzielt hat, sind die Lohnergebnisse angesichts der Inflation weit unter der dem, was die Beschäftigten brauchen.