Friedensgespräche
Ukrainische Pazifistische Bewegung nimmt Stellung
In den bürgerlichen Massenmedien, ob in Nachrichtenmagazinen oder Talkshows, wird so getan, als wären alle Ukrainer für Waffenlieferungen und eine Fortsetzung des Krieges um jeden Preis, um „ihre Freiheit zu verteidigen“. Neben revolutionären Kräften gibt es in der Ukraine auch eine organisierte Pazifistische Bewegung, die in der Berichterstattung zu den Ostermärschen, wie am 5. April im "Morgenmagazin", totgeschwiegen wird.
Sie nahm am 21. September 2022 Stellung (Auszüge): „Wir, die ukrainischen Pazifistinnen und Pazifisten, fordern und engagieren uns für die Beendigung des Krieges mit friedlichen Mitteln und für das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen. Die derzeitige Politik des Krieges bis zum absoluten Sieg und die Missachtung der Kritik von Menschenrechtsaktivistinnen und Menschenrechtsaktivisten ist inakzeptabel und muss sich ändern.
Was wir brauchen, sind ein Waffenstillstand, Friedensgespräche und ernsthafte Bemühungen, die tragischen Fehler zu korrigieren, die auf beiden Seiten des Konflikts gemacht wurden. Eine Verlängerung des Krieges hat katastrophale, tödliche Folgen und zerstört weiterhin die Gesellschaft und die Umwelt - nicht nur in der Ukraine, sondern in der ganzen Welt. … Es ist ein Fehler, sich auf die Seite einer der kriegsführenden Armeen zu stellen. Es ist notwendig, sich auf die Seite des Friedens und der Gerechtigkeit zu schlagen. … Jede brutale Regierung ist illegitim, und nichts rechtfertigt die Unterdrückung von Menschen und das Blutvergießen für die illusorischen Ziele der totalen Kontrolle oder der Eroberung von Territorien. Das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen war in der Ukraine nicht einmal in Friedenszeiten nach internationalen Standards gewährleistet, ganz zu schweigen unter den derzeitigen Bedingungen des Kriegsrechts. Selbst die Androhung der Vernichtung allen Lebens auf dem Planeten durch Atomwaffen hat dem verrückten Wettrüsten kein Ende gesetzt, ... während die weltweiten Militärausgaben … einen gigantischen Betrag von 2 Billionen Dollar überschritten haben.
Aufgrund ihrer Neigung, massenhaftes Blutvergießen zu organisieren und Menschen zum Töten zu zwingen, haben sich die Nationalstaaten als unfähig erwiesen, eine gewaltfreie demokratische Regierung zu führen und ihre grundlegenden Funktionen zum Schutz des Lebens und der Freiheit der Menschen zu erfüllen. … Wir sehen es als Ziel unserer Friedensbewegung und aller Friedensbewegungen der Welt an, das Menschenrecht auf Verweigerung des Tötens aufrechtzuerhalten, den Krieg in der Ukraine und alle Kriege in der Welt zu beenden und nachhaltigen Frieden und Entwicklung für alle Menschen auf dem Planeten zu sichern.“
Literatur-Tipp: Auszüge aus "Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution"