Urabstimmung
Fast 40 Prozent der Postbeschäftigten lehnen Tarifabschluss ab
In einer Urabstimmung unter den ver.di-Mitgliedern haben fast 40 Prozent das zwischen Ver.di und der Post ausgehandelte Tarifergebnis abgelehnt. 61,7 Prozent stimmten dem Ergebnis zu, nicht wenige darunter mit geballter Faust in der Tasche.
Auf Zustimmung stieß vor allem der tabellenwirksame Festgeldvertrag von monatlich 340 Euro. „Schlecht daran ist allerdings, dass dies erst ab April 2024 gilt,“ sagt eine Postbotin.
Für die Kolleginnen und Kollegen, die das Verhandlungsergebnis abgelehnt haben, waren vor allem folgende Punkte entscheidend:
- Von Januar bis März gibt es keine Lohnerhöhung, also drei Nullmonate. Die Inflation legt aber keine Pause ein!
- Die jeweils steuer- und abgabefreie Einmalzahlung von 1020 Euro und die monatlichen 180 Euro von Mai bis März nächsten Jahres gehen nicht in die Lohntabelle ein. Diese steuer- und abgabefreien Zahlungen führen deshalb zu einer Lohnminderung.
Vor allem aber ist eine große Minderheit darüber sauer, dass der ver.di-Vorstand ihre große Kampfbereitschaft nicht eingesetzt und ihr eindeutiges Votum für einen unbefristeten Flächenstreik missachtet hat.
Umso mehr steht jetzt der Kampf um einen Lohnnachschlag auf der Tagesordnung - ein Kampf, den die Postler und Postlerinnen und andere Arbeiter und Angestellte selbständig führen müssen!