Daimler
Die "Aktennotiz" muss weg - Solidarität mit Tobias Knapp!
Über einen Fall von Einschüchterung durch die Personalabteilung bei Daimler in Sindelfingen berichtet ein Artikel in der "Stoßstange", Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Daimler-Werke in Deutschland.
Auf unserer Betriebsversammlung wurde bekannt, dass die Personalabteilung Tobias Knapp, Vertrauensmann in Bau 56 und Repräsentant der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz, mit einem Eintrag in die Personalakte maßregelt.
Was war geschehen? Weil Besucher sich wunderten, warum die Kollegen beim Einbau der Zierleisten „mit einem Hammer auf die S-Klasse hauen“, wurde den Kollegen letzten Oktober der Hammer weggenommen. Nur weil der Besucher nicht verstanden hatte, was ein Gelhammer ist (ein Hammer mit weichem Gelkopf, Anm. d. Red.), sollten sich die Kollegen die Hände kaputtmachen. Nach mehrfachen vergeblichen Protest machten die Kollegen – darunter mehrere Leiharbeiter – von ihrem Beschwerderecht Gebrauch und marschierten zum Teamleiter. Mit Erfolg: Die Gelhämmer sind wieder da.
Jetzt – Monate später – wurden der Vertrauensmann und mehrere Leiharbeiter zum Personalgespräch geladen. Eine Aktennotiz für den Vertrauensmann und die Aussage an die Leiharbeiter: „Wenn es nicht während der Tarifrunde gewesen wäre, hätten wir euch entlassen.“
Das ist ein Skandal! Erstens wird den Leiharbeitern ihr Beschwerderecht verweigert. Aber auch Leiharbeiter brauchen das Recht, ihre Gesundheit zu verteidigen. Zweitens wird die Maßregelungsklausel unterlaufen, denn eine Aktennotiz ist auch eine Maßregelung. Drittens ist das auch ein Angriff auf unser Streikrecht in Tarifrunden.
Keine Einschüchterung! Die Aktennotiz muss sofort weg!