Solingen
100 Tage Widerstand bei Borbet
An 3. April fand der hundertste und vorerst letzte Tag der Mahn- und Protestwache vor dem Borbet-Werktor in Solingen statt.
Es geht aber weiter. Jeweils Donnerstags vor dem Arbeitsgericht in Solingen sowie mit weiteren Einzelaktionen vor den anderen Borbet-Werken und Frau Borbets Haus in Hesborn.
SOLINGEN AKTIV hat am 3. April unter großem Beifall der Teilnehmer die letzten 100 Tage Revue passieren lassen und dabei vor allem das Vertrauen in die eigene Kraft aller hervorgehoben.
Hier Auszüge aus der Rede: "Was haben wir nicht alles erlebt in dieser Zeit. Es kamen prominente Youtuber, der Bürgermeister aus Dersim / Türkei und der Oberbürgermeister Solingens, Vertreter von Migrantenorganisationen, wie zum Beispiel DIDF, BIR-KAR, ADHF, ATIF, alevitische und türkische Vereine und Vertreterinnen von Frauenverbänden - wie zum Beispiel Courage - vor das Tor. Auch Jugendverbände, wie Young Struggle und REBELL, waren öfter hier am Tor und haben sich solidarisiert!
Tausende Kilometer wurden mit Bussen und privaten Autos für den Arbeitskampf verfahren. Danke an all jene Kinder, Frauen und Männer, die Tag für Tag bei Kälte und Nässe hier vor dem Tor und an anderen Orten marschiert und gestanden sind und diesen Arbeitskampf bisher so besonders gemacht haben!
An keinem der 100 Tage habe ich weniger als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hier vor Ort gezählt. Eine wichtige und tragende Stütze dieses mutigen, einmaligen Kampfes hier in Solingen waren und sind die Frauen! Sie sind wie das Salz in der Suppe - ohne das würde sie nicht schmecken. Selbst die Kinder haben ihren wertvollen Beitrag geleistet und sind ihren Vätern beigestanden!
SOLINGEN AKTIV und MLPD indes haben den Arbeitskampf an jedem Tag aktiv mit unterstützt und den Kampf bundesweit bekannt gemacht. Über 40 Solidaritätserklärungen haben uns hier erreicht; zahlreiche Delegationen aus großen Betrieben waren hier am Tor, unter anderem Daimler, Ford, Henkel, Siemens, Thyssen-Krupp und Hella. Die Bundesweite Montagsdemo und der Ruhrchor haben sich solidarisch erklärt, waren hier am Tor, die Kinderorganisation der MLPD, die Rotfüchse, waren hier, um von uns zu lernen, wie man um seine Rechte kämpft!
Das sind für mich die großen Erfolge aus 100 Tagen Kampf! Vertrauen auf die eigene Kraft und Solidarität bei den Arbeiterinnen und Arbeitern in ganz Deutschland erringen, das macht euch, das macht uns zu Vorbildern für alle anderen, die in eine solche Situation geraten, und die können ganz nebenbei etwas Wichtiges lernen: Niemals aufgeben (!)
Die wichtigste Lehre, heute am hundertsten Tag, ist doch die: Diesen unglaublichen Erfolg unseres Kampfes, die Erfolge in den jüngsten Arbeitsgerichtsverfahren hätten wir nicht erringen können, wenn wir nicht mutig und unverbrüchlich auf die eigene Kraft vertraut hätten."