Leserbrief

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Wehrpflichtige nur zur Fahrzeugwartung?

Im Rote-Fahne-Magazin 7/23 ist der Artikel "Der Kampf um die Neuaufteilung der Welt diktiert den Takt - Zur strategischen Neuausrichtung der Bundeswehr" erschienen. "Rote Fahne News" dokumentiert einen Leserbrief dazu.

Von Jupp Eicker, Wuppertal

Sehr interessant, kenntnisreich und hilfreich im antimilitaristischen Kampf ist die Korrespondenz aus Witten: „Der Kampf um die Neuaufteilung der Welt diktiert den Takt - Zur strategischen Neuausrichtung der Bundeswehr“.

 

Dazu der Hinweis, evtl. zur künftigen Berücksichtigung. Im letzten Abschnitt heißt es unter anderem: „In diesem Kontext ist die Überlegung von Verteidigungsminister Boris Pistorius, wieder Wehrpflichtige zu rekrutieren, nicht nur so dahingesagt. Nicht, um hochkomplexe Waffensysteme bedienen zu lernen. Sondern um die eklatanten Mängel in Wartung und Instandsetzung zu beheben. Wehrpflichtige würden so die teuer und zeitintensiv ausgebildeten Kampfsoldaten für ihren tödlichen Job optimieren“. Letzteres ist sicher zutreffend, könnte aber in dieser Absolutheit zu Missverständnissen dahingehend führen, als wäre eine massive Aufstockung mit Wehrpflichtsoldaten für Kampfeinsätze nicht mehr notwendig und diese würden lediglich für Wartung und Instandsetzung gebraucht.

 

Tatsächlich hat die Bundeswehr schon jetzt große Rekrutierungsprobleme für ihre Berufsarmee. Dabei müssten die bislang zugesagten Kontingente der Truppenteile für Auslandseinsätze noch um das Zwei- bis Dreifache aufgestockt werden, um Ausfälle auszugleichen - wegen: Kriegsverletzungen, Erkrankung, Erschöpfung, Urlaub, Dienstquittierung usw. Wie sagte doch Pistorius so schön bei seinem Amtsantritt: „Wir stehe erst am Beginn der Zeitenwende“.