Berlin-Marienfelde
Mercedes: EE Compartment – für zehn Tage nach Hause geschickt
Bereits am 6. März schloss die Werksleitung von Mercedes in Marienfelde mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung, wonach rund 60 Beschäftigte im Bereich EE Compartment am 9. und 10. März und in der Woche vor und nach Ostern nach Hause geschickt werden.
EE Compartment ist quasi das Gehirn, die Batteriesteuerung des Autos.
Dazu heißt es im ersten Satz der Präambel nebulös: „Die Synchronisierung der globalen Produktionsprogramme im Rahmen der makroökonomischen volatilen Gesamtsituation führt zu einem kurzfristigen Programmrückgang und bedingt eine unmittelbare Fahrweisenanpassung.“ Im Wörterbuch ist unter „volatil“ zu lesen: “unbeständige, sprunghafte und unstetige Entwicklung“.
Statt „volatiler Gesamtentwicklung“ hätte man auch schreiben können „Liebe Kollegen, wir wissen nicht so recht, wie es weitergeht“. Doch solch einen Offenbarungseid wollte man sich nicht leisten. Offenbar gibt es nicht nur Probleme bei den Lieferketten, und die kapitalistische Konkurrenz kann auch nicht mit der Digitalfactory, Kompetenzzentren und MO 360 außer Kraft gesetzt werden. Überhaupt nicht einzusehen ist jedoch, dass die Beschäftigten das zur Hälfte selbst mittragen sollen. Zu Recht gab es im Betriebsratsgremium hierzu nicht nur Zustimmung, sondern auch Gegenstimmen und Enthaltungen.