Weltwasserkonferenz

Weltwasserkonferenz

Millionen Menschen leiden unter dem Mangel an sauberem Wasser

Mit dem Weltwassertag am 22. März begann die dreitägige Weltwasserkonferenz der UNO in New York. Es ist die erste Weltwasserkonferenz der UNO seit 1977. Mit ca. 6500 Teilnehmern soll für die von der UNO ausgerufene „Wasserdekade“ durch „beschleunigte Veränderung“ eine Trendwende erreicht werden.

Von gb
Millionen Menschen leiden unter dem Mangel an sauberem Wasser

Denn die Fakten sind schockierend: Entgegen den Zielen, dass jeder Mensch Zugang zu sauberem Wasser und zu guten sanitären Verhältnissen haben soll, deckte der Bericht der UNO-Unterorganisation UNESCO zum Weltwassertag auf, dass inzwischen mehr als ein Viertel (26 %) der Weltbevölkerung keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser hat. 46 Prozent der Weltbevölkerung mangelt es an sanitärer Grundversorgung, ein Nährboden für Krankheiten und Kindersterblichkeit! [i]

 

Bundesumweltministerin Steffi Lemke wird in New York die Bundesregierung vertreten. Sie sagte: »Klimakrise, Artenaussterben und Verschmutzungskrise sind die drei ökologischen Krisen unserer Zeit. Sie bedrohen unsere natürlichen Lebensgrundlagen". [ii] Genau! "Freiwillige Verpflichtungen" haben bisher nicht gegriffen. Notwendig ist der aktive Widerstand und den Zusammenhang von Weltklima, Artenschutz, Meeresboden, Wasser herzustellen.

 

Im 2014 erschienenen Buch „Katastrophenalarm – was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ von Stefan Engel wurde bereits aufgedeckt: »Wasser ist eine natürliche Grundlage allen Lebens, aber das internationale Finanzkapital sieht nur die lukrativen Anlagemöglichkeiten und die Chancen, mit ihrem überschüssigen Kapital zu spekulieren. Wasser- und Lebensmittelmonopole eignen sich rücksichtslos die Süßwasser-Ressourcen der Welt an, um sie entweder im Handel oder an den Börsen Maximalprofit bringend zu verwerten.« [iv] Die Privatisierung der Wasserversorgung hat in vielen Ländern große Not, aber auch Massenkämpfe mit teilweise aufstandsähnlichen Charakter hervorgerufen. Der Mangel an sauberem Trinkwasser war bisher als einer der weiteren Faktoren des Übergangs in die globale Umweltkatastrophe zu bewerten. In der Zwischenzeit ist ein qualitativer Sprung eingetreten und die globale Umweltkatastrophe hat begonnen, was nicht zuletzt auch an der dramatischen Zuspitzung der Wasserfrage erkennbar wird:

  • durch die beschleunigte Schmelze der Gebirgsgletscher fällt die Wasserspeicherung für wichtige Flüsse weg. Bisher wurden die Flüsse auch im Sommer vom Schmelzwasser der Gletscher gespeist – diese Funktionskreise werden zerstört und im Sommer trocknen die Flüsse aus. Nach einer Studie, die im Wissenschaftsjournal Science im Januar veröffentlicht wurde, sind bis zum Jahr 2100 fast 50 % von 215.000 Gletschern verschwunden, selbst in einem Szenario, wo die Erderwärmung nicht die 1,5°-Marke übersteigt!
  • Durch die zunehmende Erderhitzung und Hitzewellen trocknen die Böden aus. So sind die Böden selbst in Deutschland nach dem letzten Sommer noch nicht komplett durchnässt. Es fehlt nicht nur das Trinkwasser für die Menschen und die Tiere, auch die Felder können nicht mehr ausreichend bewässert werden. Die Trockenheit schädigt den Wald,  Waldbrände nehmen massiv zu. Dieser Rückkopplungsprozess gefährdet den gesamten Agrarsektor, es drohen globale Hungersnöte.
  • Bedenkenlos leiten die internationalen Übermonopole weiterhin große Mengen an giftigen Abwässern in die Flüsse ein. In den ausgetrockneten Flüssen führt dies dann zu einem massiven Anstieg der Schadstoff-Konzentrationen. Wie bei der Oder im Sommer 2022 kommt es zu einem Umkippen und Massensterben von Fischen, Wasserpflanzen und Kleinlebewesen.

 

So wird in der Wasserfrage die Notwendigkeit des gesellschaftsverändernden Umweltkampfes deutlich! Ausgehend vom Giftmüll unter Tage und massiven PCB-Belastungen in den Zechen der Ruhrkohle AG droht in NRW und im Saarland eine großflächige Belastung der Flüsse, des Grundwassers und schließlich des Trinkwassers. International steht die kämpferische Bergarbeiterbewegung für die Einheit des Kampfes für soziale Befreiung und Rettung der Lebensgrundlagen der Menschheit: ein gewichtiger Grund mehr, dass auch jeder umweltbewegte Mensch die Unterstützung der dritten internationalen Bergarbeiterkonferenz vom 31. August bis 3. September zu seiner eigenen Sache macht! Die große Spendengala am Samstag, 25. März, ist hier ein Höhepunkt, aber auch ein Auftakt für die Gewinnung von Spendern und Unterstützern sowie die Entwicklung des Kampfs gegen die Politik der verbrannten Erde der RAG!