Bankenkrise
Credit Suisse von UBS übernommen - Neue Krisen entwickeln sich
Die schweizerische Credit Suisse (CS) war ein Paradepferd für den Schweizer Finanzplatz.
Hier verschwanden auch die Milliarden des philippinischen Diktators Ferdinand Marcos und seiner Frau Imelda, hier legten russische und ukrainische Oligarchen Milliarden in der „sicheren Schweiz“ an. Neuimperialistische Länder wie Saudi-Arabien oder Quatar bestimmen das Finanzgeschehen mit einem Aktienanteil von:
- Saudische National Bank: 9,88 Prozent.
- Qatar Holding: 5,03 Prozent.
Aber auch die US-Investmentgesellschaft BlackRock Inc. war im Geschäft mit Aktien von 3,97 Prozent dabei. Grüße an Friedrich Merz (CDU). Ende 2000 hatte die CS ca. 80.000 Beschäftigte, davon 28.000 in der Schweiz. Doch das allein herrschende internationale Finanzkapital dominierte mehr und mehr auch den schweizerischen Finanzmarkt mit Credit Suisse und UBS. Es finanzierte weltweit die imperialistischen Projekte von Nestlé, Glencore & Co. Am „Steuergeheimnis“ ließen sich Milliarden verdienen, genauso wie einst am „Nazi-Gold“ in Absprache mit und zum Nutzen des Hitler-Faschismus. Egal, ob es sich um offen faschistische oder reaktionär-faschistoide Systeme wie Saudi-Arabien handelte, dem internationale Finanzkapital geht es um den Maximalprofit. Es bestimmt das Geschehen auch in der Schweiz, an ihrem Sitz am Züricher Paradeplatz.
Aus der Credit Suisse Group AG wurde eine Credit International Group - einer der größten global tätigen Finanzkapitalisten. Die CS verwaltete 2022 ein Vermögen von ca. 1,3 Billionen Schweizer Franken (CHF). CS gehört zu der Gruppe der 30 global agierenden „systemrelevanten“ Großbanken. Nachdem die Saudi National Bank, als größter Aktionär der CS, Mitte dieses Monats bekannt gab, ihre Beteiligung an der CS mit ca. 10 Prozent nicht mehr zu erhöhen, war das der „Todesstoß“ für die Bank. Die Aktien brachen auf breiter Front ein. Am 15. März erreichte der Aktienkurs mit 1,55 Franken den tiefsten Wert. 2007 hatte die Aktie noch mehr als 90 Franken gekostet.
Nun wurde dieses Wochenende die Übernahme durch die UBS für insgesamt 3 Milliarden Franken vollzogen. Die Übernahme erfolgte auf direkte Vermittlung der Schweizer Bundesregierung, der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) als Krisenmanager. Die neue Bank verwaltet ein Vermögen von sage und schreibe 3,4 Billionen US-Dollar. Die Finanzministerin der Schweiz, Karin Keller-Sutter, sicherte der UBS weitere staatliche Absicherungen zu. Unter Rückgriff auf ein „Notrecht“ wurde die Übernahme durch die Bundesregierung ohne Genehmigung der Aktionäre der beiden Banken vollzogen.
Wer bezahlt die Spesen? Das werden die Beschäftigten und Gläubiger beider Banken sein. Arbeitslosigkeit droht 10.000 Menschen und ihren Familien. Mit dem Krisenmanagement der schweizerischen Bundesregierung wurde die „Funktion des gesellschaftlichen Gesamtkapitalisten“ übernommen (siehe: Stefan Engel: „Bürgerliche politische Ökonomie vor dem Scherbenhaufen“, S. 36 ff). Die Spekulationsverluste der Finanzkapitalisten wurden „vergesellschaftet“ – auf Kosten der gesamten Gesellschaft und der Steuerzahler. Die Verschuldung des Staates steigt ins Unermessliche und die Gefahr eines Staatsbankrotts – wie vor der Französischen Revolution – wächst.
In der oben genannten Broschüre von Stefan Engel wird festgestellt, dass dieser „Vergesellschaftungsprozess“ die „Unfähigkeit der privatwirtschaftlichen Anarchie dokumentiert. … Das schreit geradezu danach, den Kapitalismus zu überwinden und den Sozialismus zum Wohle der gesamten Menschheit durchzusetzen.“ (S. 37). Und das sollte nicht nur in der Schweiz geschehen, sondern weltweit - in den vereinigten sozialistischen Staaten der Welt.