ver.di-Warnstreik
Hamburg: Flughafen-Belegschaften senden starke Signale
Am 13. März um 12 Uhr versammelten sich gegenüber von Terminal 2 mehrere Hundert Beschäftigte aus verschiedensten Bereichen des Hamburger Flughafens.
Mit ihrem Warnstreik legten sie den Betrieb an diesem Montag bis auf wenige Landungen komplett lahm. Keine einzige Maschine hob ab. Da auch in Bremen und Hannover die Zeichen auf Streik stehen, war es an diesem Tag sehr still am norddeutschen Himmel.
Der Kreisvorsitzende der MLPD verteilte eine rasch verfasste Solidaritätserklärung an die Streikenden, die bald vergriffen war, und gratulierte den Kollegen dazu, dass sie wichtige Signale senden. Sie zeigten den Bossen, dass ihre Taktik der Aufspaltung der Belegschaft nicht länger hingenommen wird. Das machten die Redner der verschiedenen Betriebe am Flughafen deutlich. Sie wollen unter das Dach eines einheitlichen Tarifvertrags, egal ob sie Gepäck verladen oder für die Sicherheit zuständig sind.
Sie wollen es nicht länger hinnehmen, wenn Kollegen von AHS noch immer im Schichtbetrieb für den Mindestlohn arbeiten müssen, mit dem man in der teuren Hansestadt kaum seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Das ist auch ein Signal gegen die Politik des Hamburger Senats, der die Zersplitterung der Belegschaft ermöglichte. Ein weiteres Signal ist die Solidarität, die Kollegen von Lufthansa-Technik und der Post zum Ausdruck brachten; sie stärkten den Streikenden den Rücken für ihren Kampf um 10,5 Prozent auf zwölf Monate, mindestens aber 500 Euro, für die Anhebung der Nachtstundenzulage von 15 auf 25 Prozent.
Was die Redner noch nicht zur Sprache brachten, ist der Zusammenhang ihres Kampfes mit der Abwälzung der Kosten für Aufrüstung, Kriegsunterstützung und Wirtschaftskrise auf die Masse der Werktätigen; mit dem notwendigen aktiven Widerstand gegen die Weltkriegsgefahr; der Zusammenhang mit den vielen Arbeiterkämpfen deutschlandweit, in Griechenland, Frankreich usw. Um darüber nachzudenken und über die Frage, welche Perspektive solche Kämpfe brauchen - dafür bietet die Erklärung des MLPD-Kreises viele Argumente.