Griechenland
Heute Generalstreik
Am 1. März forderte ein schweres Zugunglück auf der wichtigsten griechischen Bahnstrecke zwischen Athen und Thessaloniki im Tempi-Tal 60 Menschenleben. Überwiegend junge Leute starben einen grauenhaften Tod in zusammengepressten Waggons, in denen zum Teil eine Hitze von 1500 Grad erreicht wurde.
Das elektronische Leitsystem, so wurde offenbar, hat nicht nur an diesem Tag nicht funktioniert, sondern noch nie. Die Strecke marode, Gleisnetz und Züge werden nicht gewartet. Verantwortlich: Die jetzige Regierung, die Regierungen davor und alle, die den Ausverkauf Griechenlands betrieben haben, IWF, EU ... Und dann kommt's: Dem Bahnhofsvorsteher von Larissa wollten sie die Verantwortung aufbürden! Das griechische Volk macht das nicht mit. Seit dem Unglückstag ebben Streiks und Demonstrationen nicht ab. Die Regierung lässt allen Ernstes ihren Gewaltapparat aufmarschieren und geht mit Schlagstöcken und Tränengas auf die Menschen los.
Zum heutigen Generalstreik wurde im ganzen Land mobilisiert. Große kämpferische Belegschaften wie Larko beschließen gleich einen 24-Stunden-Streik. Die Cosco-Arbeiter und die Bergarbeiter der Braunkohlewerke in Kozani, Ptolemaida und Florina und in den Goldgruben in Chalkidiki wollen sich einreihen. Sie alle gehen auf die Straße wegen der Ermordung ihrer Kinder und wegen ihrer tödlichen Arbeitsbedingungen. Sie wollen beim Generalstreik vornedran stehen. Den Betriebschefs steckt der Zustrom zu den Streiks am 8. März vor allem aus der Arbeiterklasse noch im Magen. Sie befürchten, dass sich das heute im Generalstreik sich verstärkt.
Einige sind etwas kleinlaut geworden und bitten die Arbeiter, zwei Stunden zu streiken und danach zur Arbeit zu kommen. Die Betriebsleitung von Attika INVITE S.A. hat jedem Arbeiter eine E-Mail geschickt, dass sie heute ein Dokument des Gerichtes vorweisen müssen, um zu beweisen, dass ihr Streik legal ist. Sie versuchen, die Beschäftigten zu terrorisieren und einzuschüchtern. Das ist eine Provokation an das ganze Volk, das um die Toten von Tempi trauert. Das fordert, dass das Verbrechen nicht vertuscht wird. Das für sichere Verkehrsmittel eintritt, für den Schutz und die Gesundheit seiner Jugend. Dafür treten die Arbeiter in den Streik.
Vor einigen Tagen forderte das chinesische Unternehmen Cosco die griechische Regierung dazu auf, dafür zu sorgen, dass Ruhe im Lande herrscht und die Bahn zügog wieder zum Einsatz kommt. Über sie organisiert Cosco den weiteren Transport von Piräus nach Europa.
Davon lassen sich die Arbeiter, die Frauen, die Kinder, Schüler, Kleinhändler und Bauern nicht eischüchtern. Ihre Wut, ihr Schmerz über das Verbrechen der Regierung an ihren Kindern, brennt wie Feuer in den Herzen. Die Mitsotakis-Regierung ist verantwortlich, aber es sind dies auf die früheren Regierungen von Syriza und Pasok.
Die MLPD solidarisiert sich mit dem Kampf und dem Schmerz des griechischen Volkes. Sie wird den Kampf in den Betrieben und Stadtteilen verbreiten und die Solidarität organisieren.