Klagen gegen Greenwashing

Klagen gegen Greenwashing

Umweltorganisation geht gegen Klimabetrug vor

Konzerne wie Shell, BP, Eurowings und Danone werben mit angeblich klimaneutralen Produkten bzw. Dienstleistungen.

Korrespondenz aus Bochum

Diese Werbungen entpuppen sich jedoch als dreiste Lügen gegenüber den Verbrauchern. So hat die Umweltschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe (DUH) gegen die irreführende Werbung für Klimaneutralität geklagt und damit eine bundesweite Debatte über diese Verbrauchertäuschung entfacht (Quelle: DUH, Berlin - Informationsschreiben vom 24.02.23 an Haushalte).

 

Die DUH nennt einige krasse Beispiel des Greenwashings folgender Konzerne: Eurowings verfolgt einen Ablasshandel und verspricht für wenige Euro Aufpreis auf den Flugpreis, die CO2-Emmissionen des Fluges auszugleichen. Shell, einer der größten Mineralölriesen, will einen klimaneutralen Kraftstoff für Kraftfahrzeuge anbieten - für 1,1 Cent pro Liter Benzin. Grün erzeugter Wasserstoff ist damit keinesfalls gemeint! Der Lebensmittelkonzern Danone preist Einweg-Plastikwasserflaschen der Marke Evian mit deren "Klimaneutralität" an. Da diese Flaschen aus Frankreich kommen, ist allein schon der Transportweg nicht klimaneutral, denn selbst beim Transport per Zug entsteht durch den hohen fossilen Anteil an der Erzeugung des Fahrstroms CO2!

 

DUH hat bereits Klagen gegen 15 Unternehmen eingeleitet, u. a. Shell, Eurowings, BP, Danone, HalloFresh und TotalEnergies (Quelle: Informationsschreiben DUH vom 24.02.23). Erste Wirkung der Klagen: Die Drogeriemarktkette Rossmann wirbt bereits ab Ende Januar 2023 nicht mehr mit der Klimaneutralität ihrer Produkte.

 

Sich mit solchen Klagen juristisch zur Wehr zu setzen, ist eine berechtigte Sache. Man darf aber nicht zuviel davon erwarten. Aufs Ganze gesehen urteilen die bürgerlichen Gerichte nicht im Sinne der Arbeiter und der breiten Massen. Entscheidend ist der aktive Widerstand gegen die Umweltkatastrophe und der Zusammenschluss mit Mitstreiterinnen und Mitstreitern.