Leverkusen

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Streik im Chempark

Seit heute früh streikt die Belegschaft der Farbenfirma Indulor – zunächst für 32 Stunden.

Korrespondenz
Streik im Chempark

Früher gehörte das Werk zu Bayer, wurde dann ausgegliedert in die Bayer-Nachfolgerin Lanxess; die verscherbelte Werk und Belegschaft an eine finnische Firma – und die wiederum verhökerte beides 2010 an die Faen Steinhaus/Fengler. Da hatte die Belegschaft noch 170 Mitarbeiter, heute sind es noch 64. Von denen sind 63 in den Streik getreten, - einer, der Produktionsleiter, sitzt seit heute morgen allein im Raucherzimmer.

 

Der Grund für den Streik? Die 63 Verbliebenen – die genauso viel in drei Schichten rund um die Uhr produzieren wie früher die 170 – sind gewerkschaftlich sehr gut organisiert und haben mit „überwältigender Mehrheit“ für den Streik gestimmt: Ende 2020 ist die Geschäftsführerin, Frau Steinhaus, eine der Besitzerinnen, aus dem Arbeitgeberverband der chemischen Industrie ausgetreten und erklärte der Belegschaft: Sie entscheide ab jetzt allein über die Entlohnung ihrer Mitarbeiter, Gewerkschaft und Betriebsrat seien dabei überflüssig.

 

Das wollten sich die Kollegen aber nicht bieten lassen! Heute ging es zur Sache. Sie bauten sich vor dem Pförtner 4 des Bayer-Werks auf, zu dem die meisten Arbeiter reingehen, mit zahlreichen Transparenten, selbstgemalten Plakaten, Pavillons. Die IGBCE versorgte die Belegschaft reichlich. Da es seit 1972 keinen Arbeitskampf bei Bayer gegeben hat, war die Aktion sofort in aller Munde: Hunderte von Kollegen kamen in der Mittagspause vorbei und erklärten ihre Solidarität.

 

Bisher liegt noch keine Reaktion der Geschäftsleitung vor – morgen um 13 Uhr werden die Kollegen entscheiden, wie es weiter geht – wir werden berichten!