8. März

8. März

München: Größte Frauentagsdemonstration seit Jahren

Der 8. März begann bereits morgens am Stachus mit einer großen Streikkundgebung von ver.di im Bereich Erziehungs- und Sozialdienst. Zahlreiche KiTas blieben geschlossen, Erzieherinnen demonstrierten mit Eltern für die Forderung von 10,5 % mehr Lohn.

Korrespondenz
München: Größte Frauentagsdemonstration seit Jahren
Mit 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die seit Jahren größte Frauentags-Demonstration in München am 8. März 2023 (rf-foto)

Auch die Forderung nach einem politischen Streikrecht wurde thematisiert. Das von der MLPD verteilte Flugblatt zum Streikrecht stieß auf Zustimmung. Dass es in Deutschland kein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht gibt, ist seit dem Klima-Streiktag vom 3. März in die öffentliche Diskussion gekommen, als die friday-for-future-Bewegung gemeinsam mit ver.di zum Streiktag aufgerufen hat. Und die Presse dreiste Angriffe auf das Streikrecht veröffentlichte. 

 

Am späten Nachmittag füllte sich der Münchner Marienplatz, nicht nur mit Fußballfans aus Paris. Die vom Münchner Aktionsbündnis 8. März organisierte Kundgebung mit Demonstration zog zahlreiche junge Frauen und Mädchen an mit vielen selbst gemalten Schildern, mit Bannern und Parolen. Eine gemeinsame Bündnisrede spannte den Bogen der internationalen Kämpfe im Iran und in den kurdischen Gebieten, gegen Gewalt an Frauen, zum Frauenstreik, zu den aktuellen Tarifkämpfen von ver.di und dem Kampf um den Erhalt einer Geburtstation in München-Neuperlach. Unterschiedliche Basisfrauen kamen zu Wort. Mindestens 4 000 Menschen starteten um 18.00 zu einer sehr lauten, kämpferischen Demonstration. Drei Lautsprecherwagen waren zu wenig, um den ganzen Demonstrationszug zu beschallen. Die meist gerufenen Parolen waren "Frau - Leben - Freiheit" sowie "Hoch die Internationale Solidarität."

 

Die Abschlusskundgebung gab den Gruppen, die die Demo organisierten, die Gelegenheit, ihr wichtigstes Anliegen zu erläutern. Großen Beifall erhielt der Frauenverband Courage für die Ansage, dass wir solidarisch und streitbar über Wege und Ziele auf dem Weg zur Befreiung der Frau und einer Zukunft ohne Krieg und Umweltzerstörung organisiert zusammenarbeiten müssen.

 

Es gab während der Demo die laut geäußerte Meinung, dass die Frage des Friedens mit den Anliegen der Frauenbewegung nichts zu tun hätte. Welch irrige Meinung, war doch die Frauenbewegung von Anfang an für Frieden auf die Straße gegangen, auch am 8.3.1917 mit machtvollen Streiks kurz vor der Oktoberrevolution „für Frieden und Brot“. Der 8. März ist aufgrund dieses Streiks zum Internationalen Frauentag gewählt worden. Mit gefühlvollen Liedern und dem Kampflied der lateinamerikanischen Frauen gegen Gewalt an Frauen ging die größte 8. März-Demonstration seit Jahren zu Ende.

 

CourageMünchen hat auf Instagram filmisch berichtet