Solingen

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Borbet-Frauen feiern gemeinsam mit ihren Männern vor dem Werkstor

Frauen-und Arbeiterbewegung Hand in Hand! Dafür setzen die Frauen der Borbet-Kollegen in Solingen zum diesjährigen internationalen Frauentag ein lebendiges Zeichen.

Korrespondenz
Borbet-Frauen feiern gemeinsam mit ihren Männern vor dem Werkstor
Die Moderatorin (links) mit Nuran Cakmakli-Kraft (rf-foto)

Bewusst gestalteten sie diesen Frauentag gemeinsam mit den Männern bei der nun schon über 70 Tage währenden täglichen Protestaktion vor dem Tor. Schon vor einigen Wochen hatten sich Borbet-Frauen in einem eigenen Solikreis organisiert. Sie schrieben einen Protestbrief an die Firmenchefin Frau Margot Borbet. Sie organisieren Kultur, Verpflegung usw. täglich vor dem Tor. Und sie organisierten diesen Frauentag. Doppelt so viele Frauen wie sonst waren dem schon Tage zuvor organisierten Aufruf gefolgt. Es herrscht eine festlich-kämpferische Stimmung. Eine Autoladung voll gespendeten Lahmanjun und Ayran wurde an alle verteilt. Ausdrücklich erklärten sich die Frauen solidarisch mit den gegenwärtig stattfindenden Streiks bei ver.di und der Post.

 

Eine Sprecherin der Migrantenorganisationen in Deutschland hielt ein Grußwort. Zwei Frauen der Naturfreunde Solingen-Theegarten sangen das Lied "Brot und Rosen". Die meisten türkischen oder kurdischen Frauen sangen eifrig anhand der verteilten Textzettel mit. Wie immer war auch die MLPD vielfältig vertreten: Anfangs bekamen alle Frauen eine rote Rose. Zwei Bleche selbstgebackener Rübll-Kuchen wurden rumgereicht. Ein Flugblatt mit der Stellungnahme der MLPD aus der Roten Fahne Nr. 5 mit einem schönen Foto der Borbet-Frauen wurde verteilt.

 

Nuran Cakmakli-Kraft hielt für die MLPD ein Grußwort. Von der Moderatorin wurde sie mit einem Blick auf das umgehängte MLPD-Sandwich freundlich begrüßt: „Jetzt spricht eine Vertreterin der MLPD, die unseren Kampf von Anfang an unterstützt." Auf die Frage von Nuran „Deutsch oder Türkisch?" antwortete die Mehrheit: „Auf Deutsch". Sie richtete Grüße der Parteivorsitzenden Gabi Fechtner aus. Kurz skizzierte sie am Beispiel der Borbet-Frauen die doppelten Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen. Ausdrücklich begrüßte sie den beispielhaften gemeinsamen Kampf der Frauen und Männer dagegen. Ohne aber zu vernachlässigen, dass auch der Kampf gegen Gewalt von Männern an Frauen Bestandteil des Frauentags sein muss. Die angebotenen Exemplare des Rote Fahne Magazins waren schnell ausverkauft.

 

Video vom Frauentag am Werkstor von Borbet