Tarifrunde Öffentlicher Dienst

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Universitätsklinikum Augsburg: So wie es ist, kann es nicht bleiben

Am Augsburger Universitätsklinikum sind die Streik- und Kampfbereitschaft sowie der Unmut unter den Beschäftigten dieses Mal besonders hoch. Die katastrophalen Arbeitsbedingungen, die schlechte Bezahlung, und, nicht zuletzt, zwei Jahre Pandemie, haben die Beschäftigten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht.

Korrespondenz

Bereits im Vorfeld hatte sich die ver.di-Bezirksversammlung auf eine Lohnforderung von 20 Prozent geeinigt, letztlich ist man bei 10,5 Prozent gelandet. Nicht wenige waren hierüber wenig erfreut. Zu Recht wurde auch die Frage aufgeworfen, wie man letztlich zu dieser Forderung kam und wie demokratisch der Prozess dahin eigentlich war.

 

Auf riesige Empörung stieß die Aussage der „Arbeitgeber“ nach der ersten Verhandlungsrunde, man sehe keinen wirklichen Personalmangel und für Lohnerhöhungen sei kein Spielraum. Ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten im Krankenhaus! Von all der angeblichen Anerkennung ist offenbar nicht viel übrig geblieben.

 

Im Betrieb wurden knapp 2500 Unterschriften für die Petition für 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro gesammelt. Garniert mit einer kämpferischen Rede einer Kollegin der Neurologie wurden diese einem Vertreter der „Arbeitgeber“ auf dem Augsburger Rathausplatz überreicht.

 

Die bisherigen Warnstreiks waren eher klein gehalten, es zeichnet sich aber eine hohe Beteiligung ab. Insbesondere beteiligen sich viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Bereichen, die in der Vergangenheit kaum beteiligt waren, wie etwa Intensivstationen, Notaufnahme, Reinigung, Technik, Ambulanzen, Endoskopie, etc.

 

Manche Kolleginnen und Kollegen müssen noch überzeugt werden. Gerade neue Kolleginnen und Kollegen, die erst vor kurzem nach Deutschland gekommen sind, haben noch wenig Erfahrung mit Arbeitskämpfen. Manche flüchten in andere Häuser oder geben den Beruf ganz auf. In einer Frage sind sich jedoch alle einig: So wie es mittlerweile in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen abläuft, so kann es nicht bleiben!

 

Wir bringen mit in die Diskussion, dass wir in den Kämpfen auch bewusst gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten eintreten, aber auch die klare Haltung gegen den Ukrainekrieg, die ökologischen Anliegen usw. Welche Diskussionen gibt es bei Euch?