Wuppertal

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Gespräch im Auto

Zur Unterstützung meiner Schwiegereltern – beide sind Mitte 80 - gehe ich mit der Schwiegermutter einmal in der Woche Einkäufe und andere Erledigungen machen.

Korrespondenz

So auch einmal zum Hausarzt wegen einem Behandlungstermin. Der geplante Termin musste allerdings verschoben werden, hier waren sich die Schwiegermutter und die Arzthelferin einig, denn der Termin beim Friseur hat Vorrang. Dieser ist ja etwas für die Seele. Im Auto fragte sie: „Was ist eigentlich die Seele?“ Wir haben dann diskutiert, dass Gefühle und Gedanken eine materielle Grundlage haben. Die Seele ist eine Erfindung der Kirche, um die Menschen glauben zu machen, es gäbe einen Gott, der über allem steht und lenkt, was passiert. Weiter sollen die Massen glauben, dass, wenn man diesen Geist anbetet, schon alles gut wird - und wenn es im „Jenseits“ sein soll.

 

„Ich glaube auch immer weniger, dass es einen Gott gibt“, war ihre Antwort. Dann kam gleich die nächste Frage: „Wie ist das überhaupt alles entstanden - das Weltall? Gab es da einen Anfang?“ "Wer soll denn diesen Anfang gemacht haben?“

 

Von der Diskussion über die unwirkliche Theorie des „Urknalls“ kamen wir dann zur Auseinandersetzung um die Zerstörung der Dörfer wie Lützerath, damit RWE die Braunkohle abbaggern kann. Helle Empörung bei meiner Schwiegermutter: „Die Politiker sind S … . Niemand hat das Recht dazu, einem Menschen die Heimat zu nehmen.“

 

Zuvor beim Rewe: „Warum kostet der Harzer Käse mit Kümmel einen Euro mehr - 3,29 Euro?“ Das und einiges mehr in einer guten Stunde - die Auseinandersetzung um weltanschauliche Fragen, um ein materialistisch begründetes freies Denken in der Arbeiterklasse, beschäftigt viele Menschen. Das neue Buch „Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft“ von Stefan Engel ist hier eine unverzichtbare Hilfe und Anleitung.