ver.di und FFF
Dass die globale Umweltkatastrophe begonnen hat, ist die "gefährliche Grenzüberschreitung"!
Zum heutigen Warnstreik in der Tarifrunde im Öffentlichen Personennahverkehr, zu dem die Gewerkschaft ver.di in sechs Bundesländern aufgerufen hat, kommen 240 Kundgebungen von Fridays for Future.
Beide Seiten hatten gemeinsam zu den Aktionen aufgerufen. Das rief den Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, auf den Plan, der in diesem gemeinsamen Aufruf eine „gefährliche Grenzüberschreitung“ sieht. Weiter erklärte er, dass, wer Arbeitskämpfe und allgemeinpolitische Ziele miteinander vermische, schnell auf ein „Spielfeld jenseits unserer Tarifautonomie“ gerate.
Dem lässt sich nur entgegnen: Ja, Herr Kampeter, die Sorgen vor dieser „Grenzüberschreitung“ ist gerechtfertigt. Die Massen wollen nicht in der kapitalistischen Barbarei untergehen, weder in der eines atomar geführten Dritten Weltkriegs noch in der einer mittlerweile ausgelösten Umweltkatastrophe. Es ist vollkommen richtig, dass offensive Tarif- und Lohnkämpfe heute mit dem Umweltkampf und dem aktiven Widerstand gegen die Weltkriegsvorbereitung verbunden werden.
Gefährlich für die Menschheit ist die Grenzüberschreitung in eine globale Umweltkatastrophe! Eine Reihe von neuen Erscheinungen bedeuten in ihrer Summe, dass sich die Menschheit inzwischen am Beginn einer globalen, sich sukzessive ausbreitenden und vertiefenden Umweltkatastrophe befindet.
Von den 250 Teilnehmern am heutigen Fridays-for-Future-Aktionstag in Schwäbisch-Hall waren ein Drittel Jugendliche. Wir traten auf mit unserem Transparent „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft" und Unterschriftenlisten zum Aufbau einer neuen Friedensbewegung. Mit der Ansprache: „Der Ukrainekrieg schädigt auch zusätzlich die Umwelt. Wir sind gegen Waffenlieferungen. Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter. Deshalb müssen wir eine neue Friedensbewegung aufbauen" sprachen wir gezielt Jugendliche an. Fünf unterschrieben, weil sie über das nächste Treffen informiert werden möchten. In den offiziellen Redebeiträgen wurde auf die Einhaltung der 1,5 Grad orientiert und die Illusion verbreitet, dass wir die Regierung überzeugen könnten, mehr für den Klimaschutz zu tun. Die Grußbotschaft von ver.di war etwas Neues. Sie stellte die Verbindung von Umwelt- und Arbeiterbewegung her.
Zum Auftakt der Kundgebung der FFF-Bewegung versammelten sich in Kassel ca. 300 Jugendliche und Erwachsene, während der Demo stießen die streikenden ver.di-Kolleginnen und -Kollegen dazu. Die Genossinnen und Genossen der MLPD stellten in den Mittelpunkt die Unterschriftensammlung für die Widerstandsgruppe gegen den Ukrainekrieg, die bundesweite Bewegung "Gib Antikommunismus keine Chance" und dass es nicht möglich ist, im Kapitalismus die Einheit von Mensch und Natur wieder herzustellen. Wir ernteten viel Zustimmung. Auffallend war allerdings, dass die Zustimmung sehr groß war, dass es unbedingt notwendig sei, dass in allen fortschrittlichen sozialen Bewegungen auch der Sozialismus selbstverständlich als Ausweg beraten werden müsse.