Argument

Argument

Shell betreibt Greenwashing

Dass heute jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, vorgibt „klimaneutral“ zu sein, ist einerseits ein Zugeständnis an das große Umweltbewusstsein der Massen. Real ist es jedoch ein irres Greenwashing, mit dem eben dieses Umweltbewusstsein schamlos für noch mehr Maximalprofite ausgenutzt wird.

Korrespondenz

Seit 2020 kann man zum Beispiel bei Shell angeblich klimaneutral tanken, indem man drei Cent pro Liter mehr bezahlt.

 

Mit dem Geld kauft Shell dann sogenannte Carbon Credits, mit denen Bäume vor dem Abholzen bewahrt werden. Diese sollen dann CO2 binden - in der gleichen Menge, die die Herstellung und der Verbrauch des Liters Benzin freisetzt. Soweit die Werbung.

Doch welche Bäume werden da eigentlich vor dem Abholzen bewahrt?

Zum Beispiel der Wald im Nationalpark Cordillera Azul in Peru. Der wurde von der Organisation Cima aufgekauft. Basierend auf einer Hochrechnung, wie viel Wald ohne diesen Kauf abgeholzt werden würde, werden Credits für das mutmaßlich eingesparte CO2 verkauft. Selbst der nicht abgeholzte Wald wird heute zum Gegenstand der Spekulation!

 

Doch der Wald war bereits peruanisches Naturschutzgebiet, bevor er von Cima aufgekauft wurde. Er stand nie vor der Gefahr, abgeholzt worden.

 

Shell kauft sich also Credits beim Besitzer eines sowieso existierenden Waldes, um sich selbst mit diesem modernen Ablasshandel zu berechtigen, weiter Erdöl in Nigeria zu fördern, den dortigen Wald zu zerstören und durch die Verbrennung des Erdöls auch in Peru Dürren auszulösen. Doch wer kann Shell schon nachweisen, dass sie etwas damit zu tun haben?

 

Die Spekulation und das Greenwashing treiben heute wahre Blüten.