Bremen
Feierliches Gedenken an die Bremer Räterepublik
Zwischen 100 und 150 Menschen nahmen am 5. Februar am traditionellen Gedenken an die Bremer Räterepublik teil.
Am Mahnmal für die Verteidiger der Räterepublik auf dem Waller Friedhof, auf dem viele der mutigen Kämpfer für den Aufbau einer sozialistischen Räterepublik beerdigt wurden, legten wir einen Kranz nieder. Am 4. Februar 1919 war die Bremer Räterepublik von den Konterrevolutionären der Division Gerstenberg zusammen mit dem Freikorps Caspari im Auftrag vom selbsternannten "Bluthund" Gustav Noske, Reichswehrminister, (SPD), blutig niedergeschlagen worden.
Die Teilnehmer kamen als Einzelpersonen oder sichtbar mit ihrer Parteifahne bzw. der ihrer Organisation: MLPD, DKP, VVN-BdA, Die Linke, Bremer Friedensforum. Es sprach der GEW-Gewerkschafter Andreas Rabenstein, auch ausdrücklich im Namen des DGB. SPD- und DGB-Funktionäre hatten erstmals am Tag zuvor ein eigenes Gedenken am Mahnmal durchgeführt. Die Begründung war: Die Rede von Lena Salomon, MLPD, beim Räte-Gedenken 2022.
Sie hatte darin u. a. gesagt: „Bei der Vorbereitung der heutigen Veranstaltung wurde der Vorschlag gemacht, im Unterschied zu früheren Jahren, die Parteizugehörigkeit der Rednerinnen und Redner wegzulassen. (….) Wie kann es sein, dass ausgerechnet beim Räte-Gedenken nicht gewollt ist, den Namen von Revolutionären, kommunistischen und marxistisch-leninistischen Parteien zu nennen? Ist es nicht ein etwas trostloser Ausdruck von Antikommunismus, dass sich Revolutionäre hier verstecken sollen? Das wichtigste Ziel der Novemberrevolution war der Aufbau des Sozialismus! Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Gründe hierfür waren u. a., dass eine starke revolutionäre Massenpartei fehlte." An der gesonderten Veranstaltung von SPD und DGB nahmen dann acht Personen teil. Vermutlich genau diejenigen, die damals das Fahnenverbot vertreten hatten.
Musikalisch begleitet wurde das Gedenken vom Buchtstraßenchor und dem Roten Krokodil. Karin Schumann trug zwei selbst geschriebene Gedichte vor. Zu Gast war auch ein peruanischer Aktivist, der von den Volks- und Arbeiterkämpfen und den bäuerlichen Gemeinschaften in Peru berichtete (siehe Foto).