Türkei und Syrien

Türkei und Syrien

Erdbeben in der Türkei und in Syrien fordern mindestens 1400 Todesopfer - MLPD spricht Angehörigen ihr Beileid aus

Zwei heftige Erdbeben haben kurz nacheinander am frühen Montagmorgen den Südosten der Türkei und den Nordwesten von Syrien erschüttert.

gis/hodo
Erdbeben in der Türkei und in Syrien fordern mindestens 1400 Todesopfer - MLPD spricht Angehörigen ihr Beileid aus
Verheerende Erdbeben heute u.a. in kurdischen Gebieten (Foto: ANF)

Zwei heftige Erdbeben haben kurz nacheinander am frühen Montagmorgen den Südosten der Türkei, den Nordwesten von Syrien und Teile des Libanon erschüttert. Die Erdstöße waren nach ersten Angaben in weiten Teilen der Region zu spüren, selbst in der türkischen Hauptstadt Ankara, die rund 700 Kilometer entfernt ist. Es ereigneten sich Dutzende von Nachbeben, eines davon um die Mittagszeit. Die Zahl der Opfer in der Türkei und in Syrien wird immer größer. Bisher starben mindestens 1400 Menschen. Mindestens 6000 Menschen wurden nach bisherigen Angaben verletzt, viele liegen noch unter Trümmern.

 

Die MLPD spricht den Angehörigen der Todesopfer ihr Mitgefühl aus und hofft, dass den zahllosen verletzten und obdachlosen Menschen schnell geholfen wird. Die Rettungsarbeiten werden u.a. durch das Winterwetter erschwert. Amtliche Angaben sagen, dass in der Türkei 2800 Häuser eingestürzt seien. In Wirklichkeit sind es wahrscheinlich viel mehr. Das Ausmaß der Zerstörung ist noch nicht abzusehen.

 

Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam hatten die beiden ersten Beben Stärken von 7,4 und 7,9. Sie ereigneten sich laut den Angaben gegen 4 Uhr 17 (Ortszeit) und 4 Uhr 28 (Ortszeit) in einer Tiefe von zehn Kilometern. Das Epizentrum lag beide Male in der Nähe der Ortschaft Kahramanmaraş, etwa 30 Kilometer nordwestlich der kurdischen Stadt Gaziantep sowie 114 Kilometer nordwestlich der Stadt Aleppo in Syrien. Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaraş und Gaziantep.

 

Der russische Atomkonzern Rosatom teilt mit, dass das sich im Bau befindende Atomkraftwerk Akkuyu in der Südtürkei, das Rosatom gehört, nicht durch die Erdbeben beschädigt worden sei. Es werde genau analysiert, ob die Bauarbeiten sicher fortgesetzt werde könnten! Ein kompletter Widersinn - Atomkraftwerke zu bauen überhaupt und dann noch in einem Erdbebengebiet, in dem soeben heftige Beben stattgefunden haben und weiter zu erwarten sind. Aus Russland, Griechenland, Italien und weiteren Staaten wird unmittelbare Hilfe angeboten.

 

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) erklärt anlässlich des schweren Erdbebens mit einer großen Zahl von Todesopfern und gewaltigen Zerstörungen, dass der türkische Staat direkt für die Schwere der Schäden und die hohen Opferzahlen verantwortlich sei. Für den Erdbebenschutz vorgesehene Mittel seien für den Krieg veruntreut worden. Daher ruft die KCK dazu auf, nicht auf den Staat zu vertrauen, sondern direkt praktische Solidarität zu üben.

 

In der Erklärung der KCK heißt es: "Wir teilen den Schmerz unseres Volkes und aller von dem Erdbeben Betroffenen. Nach vorliegenden Informationen hat das Erdbeben auch Orte in Rojava und Syrien getroffen und Opfer gefordert. Wir bringen die gleichen Gefühle und Wünsche für die Menschen in Rojava und die Völker Syriens zum Ausdruck. Der Grund, warum dieses Erdbeben so große Verluste und Schäden verursachen konnte, ist beim Staat und bei der AKP/MHP-Regierung zu suchen. Diese Regierung ergreift jedes Mal nach Erdbeben einige kosmetische Initiativen und versucht, den Eindruck zu erwecken, dass sie den Menschen so helfe. Diese Versuche dienen lediglich dazu, das Gesicht zu wahren und die eigenen Verbrechen zu vertuschen. Die AKP/MHP-Regierung trifft keinerlei Vorkehrungen gegen Erdbeben und gibt alle Ressourcen und Mittel des Landes für den Krieg gegen das kurdische Volk aus. Es wäre möglich gewesen, die durch Erdbeben verursachten Schäden einzuschränken, wenn die notwendigen Maßnahmen ergriffen worden wären."

 

Rote Fahne News wird weiter berichten.