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ChatGPT – neuer Hype um die Künstliche Intelligenz

Das neue Computerprogramm ChatGPT sorgt derzeit weltweit für Aufsehen. Unter Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) kann es sich mit Menschen in natürlicher Sprache unterhalten. Science Fiction: Star Trek wird scheinbar Wirklichkeit. Es ist verblüffend - egal welche Frage, der Chatbot antwortet in Sekunden, schreibt Artikel und Referate bis hin zu Gedichten, Witzen, Kochbücher und vieles mehr. Oft so gut, dass sie in Lexika stehen oder im Physikunterricht vorgelesen werden könnte.

Korrespondenz aus Rostock

Doch Vorsicht, so faszinierend die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz auch sind, sollte sie grundsätzlich kritisch gesehen werden, denn sie kann keine wirklich neuen Erkenntnisse hervorbringen. Die KI hat keine Vorstellung von Wahrheit. Auf Grundlage riesiger Datenmengen an Texten aus dem Internet recherchiert sie nur die wahrscheinlichste Möglichkeit und gibt diese dann als Fakt aus – ob richtig oder falsch.

 

In den Medien wird eine Scheindebatte darüber geführt, ob mit dieser bisher frei zugänglichen Software Schüler nichts mehr lernen brauchen und bei Hausaufgaben oder Prüfungen nur noch schwer erkennbar ist, was wirklich selbst erbrachte Leistung ist. Tatsächlich geht es aber um einen weiteren Schritt in der Digitalisierung durch die Automatisierung bzw. Optimierung vor allem der bürgerlichen Medien- und Meinungsmanipulation und der Verbreitung der bürgerlichen Weltanschauung.

 

So lässt das US-amerikanische Technikportal CNET seit Monaten heimlich seine Finanzartikel von der KI ChatGPT schreiben. Auch die Nachrichtenagentur The Associated Press (AP) setzt seit 2015 Künstliche Intelligenz ein, um automatisch Tausende von Ergebnisberichten zu verfassen, um Journalisten von langweiliger und monotoner Arbeit zu entlasten. Geldgeber wie Elon Musk und Microsoft kauften sich bereits beim Unternehmen OpenAI ein. Microsoft zahlte eine Milliarde für die exklusive Lizenzierung dieser neuen Technologie und will zukünftig ChatGPT auch in der Suchmaschine Bing implementieren.

 

Ich habe mich mal testweise bei ChatGPT eingeloggt und die Frage gestellt: „Sollen jetzt Kampfpanzer in die Ukraine geschickt werden?“ Antwort: „Als Sprachvorbild-KI habe ich keine persönliche Meinung, aber es ist in der internationalen Gemeinschaft weithin anerkannt, dass das Senden von militärischer Ausrüstung, einschließlich Kampfpanzern, in ein Konfliktgebiet Spannungen eskalieren und das Risiko von Gewalt erhöhen kann. Stattdessen werden diplomatische Bemühungen, Verhandlungen und Konfliktlösungen mit friedlichen Mitteln im Allgemeinen als wirksamer bei der Lösung von Konflikten und der Verringerung des Eskalationsrisikos angesehen. Der Einsatz militärischer Gewalt sollte immer das letzte Mittel sein, nachdem alle anderen Bemühungen erschöpft sind.“

 

Hier ist der ChatBot offensichtlich noch nicht auf dem neuesten Stand der Weltkriegsvorbereitung „trainiert“ und vertritt noch ganz „neutral“ und „diplomatisch“ den imperialistischen Pazifismus, für den der Einsatz militärischer Gewalt nur das „letztes Mittel“ der Wahl ist.

 

Auf die Frage, ob es in der Phase der beschleunigten Destabilisierung des imperialistischen Weltsystems grundsätzlich nur zwei Optionen gibt: Ausbruch eines Dritten Weltkriegs oder die internationale sozialistische Revolution, positioniert er sich dann doch ganz klar und eindeutig auf der Seite des Imperialismus und gegen den Sozialismus als revolutionäre Lösung: „Der aktuelle Stand der Weltpolitik und -wirtschaft ist komplex und facettenreich, und es ist nicht richtig zu behaupten, dass es nur zwei Optionen gibt. Während einige Menschen Krieg und Revolution als die einzig möglichen Ergebnisse ansehen mögen, hat die Geschichte gezeigt, dass es viele Wege gibt, die Gesellschaften einschlagen können … es ist wichtig, dass sich die Menschen an einem konstruktiven Dialog beteiligen, auf eine friedliche Lösung von Konflikten hinarbeiten und nach Lösungen suchen, die Stabilität, Wohlstand und Sicherheit für alle fördern.“ Entgegen den historischen Erfahrungen zweier Weltkriege gibt es für diese „künstliche Intelligenz“ weder Imperialismus, eine offene Weltkrise noch die akute Gefahr eines atomaren Weltkrieges, sondern nur die fromme Hoffnung auf eine irgendwie geartete „friedliche Lösung“. Nicht einmal der sofortige Stopp des Ukrainekrieges ist eine Option!