Jahrestag

Jahrestag

125. Geburtstag des Atomphysikers Léo Szilárd

Am 11. Februar 1898 wurde der Atomphysiker Léo Szilárd in Ungarn geboren. Als Jude flüchtete er 1933 nach Großbritannien. Schon dort entdeckte er zunächst rein theoretisch das Potenzial der Kernspaltung. Als im Dezember 1938 Otto Hahn und Fritz Straßmann die erste künstliche Kernspaltung mit Uran gelang, war er alarmiert: Er fürchtete, dass der Hitler-Faschismus dadurch eine Atombombe mit bisher noch nie dagewesenem Zerstörungspotenzial entwickeln könnte. Er setzte einen Brief an den damaligen US-Präsidenten F. D. Roosevelt auf, in dem er vor einer „extrem starken Bombe neuen Typs" in den Händen der Hitler-Faschisten warnte.

Korrespondenz aus Solingen

Um seinem Briefes mehr Gewicht zu verleihen, besuchte er im Sommer 1939 gemeinsam mit dem Atomphysiker Edward Teller den weltberühmten Physiker Albert Einstein in den USA. Er bat darum, das Einstein diesen Brief mit seiner - also Einsteins - Unterschrift an Roosevelt schickt. Nach kurzem Nachdenken diktierte Einstein: „Es besteht Grund zu der Annahme, dass es leicht wäre, eine äußerst gefährliche Bombe zu konstruieren. Die zerstörerische Gewalt dieser Bombe kann nur annähernd abgeschätzt werden. Es besteht aber kein Zweifel daran, dass sie alle militärischen Vorstellungen weit übertreffen würde.“

 

Am 11. Oktober 1939 wurde der Brief an Roosevelt übergeben. Der Brief veränderte die Welt. Roosevelt griff den Impuls der Physiker auf: Ein Jahr später starteten die USA das Milliardenprojekt („Manhattan-Projekt“) zur Erforschung und Herstellung einer Atombombe. Als Szilárd aber erkannte, dass der Hitler-Faschismus nicht mehr in der Lage wäre, eine Atombombe zu bauen, sprach er sich mit aller Energie gegen das US-amerikanische Atombombenprojekt aus. Doch er fand kein Gehör mehr. Der US-Imperialismus hatte die Bombe nicht mehr als Waffe gegen den deutschen Faschismus, sondern als hauptsächliche Waffe zur Herstellung seiner Weltherrschaft auf den Weg gebracht. 1945 wurde sie über Hiroshima und Nagasaki gezündet - mit verheerender Wirkung.

 

Auch Einstein bedauerte später: „...hätte ich dies damals genau gewusst, ich hätte den Brief nicht geschrieben … .“. Szilárd kämpfte seitdem energisch gegen die Atomwaffen. 1946 warnte er vor der großen Gefahr eines gewaltigen Krieges, der sich aus einem zwangsläufigen atomaren Wettrüstens weltweit ergeben könnte. Wie recht er hatte! Szilárd starb im Mai 1964.

 

In dem Spielfilm "Albert Einstein, Teil 2, Eine Formel explodiert“ wird diese Auseinandersetzung zwischen Szilard, Einstein und Roosevelt filmisch dargestellt. Der Film kann im Willi Dickhut Museum ausgeliehen werden.

 

Hier geht es zur Homepage des Willi-Dickhut-Museums