Lehrermangel
Pseudowissenschaftliche „Bildungsexperten“ versagen
Die „Ständige Wissenschaftliche Kommission“ (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) stellt in ihrem jüngsten Bericht die düstere Prognose auf: „Das Problem des Lehrkräftemangels wird aller Voraussicht nach in den kommenden 20 Jahren bestehen bleiben.“ (1)
Noch düsterer sind allerdings deren Empfehlungen: „Um den Lehrermangel in Deutschland zu begegnen sollten ein höheres Unterrichtspensum für Lehrkräfte geprüft, weniger Teilzeitmöglichkeiten eingeräumt und gegebenenfalls auch größere Klassen gebildet werden.“ (2) Oder „Hybrid-Unterricht: Zum Beispiel könnte eine Lehrkraft in einer Klasse unterrichten und eine andere Klasse – auch aus einer anderen Schule – ist zugeschaltet“. (1)
Man braucht kein Wissenschaftler oder bürgerlicher „Experte“ sein, um zu erkennen, dass diese Maßnahmen das Gegenteil von dem bewirken, was sie vermeintlich sollen. Zurecht bezeichnet der Präsident des deutschen Lehrerverbands Heinz Peter Meininger viele der Vorschläge als „praxisfremd und kontraproduktiv“. (1) Die Maßnahmen richten sich gegen die Lehrerinnen und Lehrer, wälzen die Folgen der chaotischen Schulpolitik auf sie und die Kinder und ihre Familien ab.
Es ist notwendig, solche „Wissenschaftlichen“ Kommissionen grundsätzlich zu hinterfragen. Eine Maßnahme wäre, sie aufzulösen und statt Geld für solche „Experten“ zu verschwenden, diese etwas Sinnvolles arbeiten zu lassen.
Im Zuge der offenen Krise des imperialistischen Weltsystems geraten auch mehr und mehr Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und damit auch die bürgerliche Wissenschaft in die Krise. Ich bin daher schon sehr gespannt auf das demnächst erscheinende Buch von Stefan Engel: "Die Krise der bürgerlichen Naturwissenschaft".