Lubmin

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LNG-Terminal-Einweihung durch Bundes- und Landesregierung?

Warum das Fragezeichen in der Überschrift steht? Weil die gegen das LNG-Terminal Protestierenden von den Regierungs- und Monopolvertretern niemanden zu sehen bekamen.

Korrespondenz aus Stralsund

Busse ohne Insassen fuhren auf und ab, schwarze Limousinen mit Berliner und Leipziger Kennzeichen. Mannschaftswagen der Polizei und Presse vom NDR und von der dpa waren vor Ort. Irgendwann schwebte der Hubschrauber der Bundespolizei ein und landete außer Sicht am Hafenkanal.

 

Zwei unterschiedliche Kundgebungen waren angemeldet. Inhaltlich und räumlich weit voneinander getrennt.

 

An einem der Industrietore an der Hafenzufahrt waren pro-russische und AfD-freundliche Demonstranten aufmarschiert; an der Straße zum ehemaligen AKW Lubmin hatten sich ca. 60 betroffene Anwohnerinnen und Anwohner aus den umliegenden Dörfern und Gemeinden versammelt; Extinction Rebellion, Letzte Generation, MLPD, unorganisierte Menschen, NABU, BI „Lebenswertes Rügen“ und die Umweltgewerkschaft waren vor Ort.

 

Die Dorfvertreter waren sehr erfreut, dass sie nicht alleine protestieren müssen.

 

Unsere Befürchtung, dass es bei ihrem Protest alleine um den Schiffsbetriebslärm und die Dieselabgase des im Hafen von Lubmin festgemachten Verarbeitungsschiffes „Neptune“ geht, wurde nicht bestätigt. In den Gesprächen ging es auch um Solidarität mit dem Widerstand von Lützerath, um erneuerbare Energien statt LNG-, Atom- oder Kohleverstromung. Es ging um die Umweltzerstörung durch den Betrieb des Terminals an sich, den Tankershuttlverkehr, den Bau der weiteren Pipeline hinaus zum geplanten Terminal vor Rügen, die Verschärfung des gesetzlichen Rahmens zur Profitmaximierung für die Monopole und auch um die Kriminalisierung der Umweltbewegung.

 

Flyer zu den oben angesprochenen Themen wurden ausgetauscht, ebenso wurden bestehende Kontakte bestätigt. Dies wird wohl nicht das letzte Mal sein, dass man sich trifft, so das Fazit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gut so!