Staatstheater Wiesbaden

Staatstheater Wiesbaden

KulturKrieg - nicht hinnehmbar

Das Staatstheater Wiesbaden hat die deutschen und ukrainischen Kriegstreiber aufgescheucht. In seinem Programm für die Mai-Festspiele sieht es den Auftritt russischer und ukrainischer Künstlerinnen und Künstler vor, darunter die weltbekannte russische Sopranistin Anna Netrebko.

Korrespondenz

Ein bemerkenswertes Verständnis legen die Kriegstreiber als Verteidiger der "demokratischen Werte" offen, was die "Freiheit von Kunst und Kultur" anbelangt.

 

In einem Schreiben des ukrainischen Kulturministers Oleksandr Tkaschenko an seine deutsche Kollegin, Claudia Roth, heißt es, "dass die ukrainische Seite weder die Zusammenarbeit mit Personen tolerieren werde, die die russische Kultur repräsentierten, noch überhaupt Veranstaltungen, in denen russische Kultur zur Darstellung käme." Eilfertig hatte die hessische Landesregierung die Stadt Wiesbaden und den Staatstheater-Intendanten, Uwe Eric Laufenberg, unter Druck gesetzt, bzw. "gebeten", wie es offiziell heißt, auf den Auftritt der russischen Sopranistin zu verzichten. Aber das hatte keinen Erfolg.

 

In der prompt folgenden grundsätzlichen Stellungnahme des Staatstheaters heißt es: "Für uns würde das bedeuten, dass wir keinerlei russische Künstler mehr auftreten lassen können, keinerlei russische Musik mehr spielen (...) und auch keine russischen Dichter mehr zu Wort kommen lassen dürften (...). Diese Forderung des ukrainischen Kulturministers, die russische Kultur aus unseren Spielplänen ganz zu entfernen, kann für uns in einem freien Land nicht hinnehmbar sein."

 

Die Maifestspiele in Wiesbaden "entscheiden sich nicht für oder gegen eine nationale Kultur. Sie entscheiden sich für die eine Kultur, die alle verbinden sollte" (alle Zitate aus FR, 01.02.2023).