Solingen

Solingen

Kollegen von Mercedes-Benz-Düsseldorf besuchen streikende Borbet-Belegschaft

Am Donnerstag, den 26. Januar, war unsere Delegation von Kolleginnen und Kollegen von Mercedes-Benz Düsseldorf, bestehend aus zwei IG-Metall-Vertrauensleuten beim Felgenhersteller Borbet in Solingen.

Korrespondenz
Kollegen von Mercedes-Benz-Düsseldorf besuchen streikende Borbet-Belegschaft
Kollegen von Mercedes-Benz Düsseldorf und Borbet Solingen zusammen vor dem Borbet-Werk (rf-foto)

Wir hatten eine - von der Vertrauenskörper-Leitung beschlossene Solidaritätserklärung dabei, die von unserer Delegation überbracht und vorgetragen wurde

.

Diese Belegschaft hat nicht vor klein bei zu geben. Borbet will den Standort schließen, weil er der einzige Standort mit Tarifbindung und aktiven Vertrauensleuten ist. Die Belegschaft führt 50 Klagen vor Gericht, und will auch die anderen Borbet-Standorte für den Kampf gewinnen, zu verhindern, dass die Produktion auf die anderen Standorte verlagert wird, und stattdessen für den Erhalt der 700 Arbeitsplätze in Solingen zu kämpfen. Seit dem 31. Dezember 2022 sind sie jeden Tag da und werden das auch bis mindestens März fortsetzen. Angesichts der Situation, dass nicht nur bei Borbet, sondern auch bei uns und Ford Köln große Umbrüche geplant sind, haben sie vorgeschlagen auch mal in größerer Runde zusammenzukommen. Wir haben versprochen, dass wir mit einer größeren Delegation wiederkommen.

Hier die Solidaritätserklärung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben erfahren, dass ihr seit dem 26.Dezember 2022 täglich mit bis zu hundert Kollegen, Familienangehörigen, Freunden, euren Frauen, Männern und Kindern gegen die Schließung eures Werkes und damit die Vernichtung von 700 Arbeitsplätzen zum 31. Dezember 2022 kämpft. Hut ab!

 

Der Felgenhersteller Borbet will die Profite auf eure Kosten steigern. Auch wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Ankündigung von Daimler im Jahr 2014 eine Schicht in Düsseldorf zu streichen, sich sechs Jahre später als Umwandlung in eine Art "An/Aus-Dauernachtschicht" entpuppte.

 

Um weiter dreischichtig zu arbeiten, wurde vom Mercedes-Benz-Vorstand der Anteil an Leiharbeitern – ca. 1300 Leiharbeiter bei ca. 6500 Stammbeschäftigten - enorm gesteigert. Auf Dauer können wir das nie akzeptieren!

 

Das ihr im Vertrauen auf eure Kraft und auch mit der Solinger IG Metall einen selbständigen Kampf zum Erhalt eures Werkes begonnen habt, verdient größte Anerkennung und Respekt.

 

Wir wollen euch auch mit einer Delegation von Kolleginnen und Kollegen besuchen.

Mit kämpferischen solidarischen Grüßen

Im Namen der IG-Metall-Vertrauensleute beschlossen von der VK-Leitung Mercedes-Benz Düsseldorf