ThyssenKrupp
Schock und Betroffenheit …
Der „Stahlkocher“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, berichtet:
Schock und Betroffenheit – wieder ein schrecklicher Unfall, wieder eine Tragödie für einen jungen Kollegen, eine junge Familie … .
Beim Verteilen des Stahlkocher-Extra anlässlich der letzten schweren Unfälle zweier junger Kollegen erzählen mir viele Kolleginnen und Kollegen von ihrer Betroffenheit, aber auch von ihren persönlichen Erfahrungen. Jede und jeder kannte mindestens einen Kollegen, der verunfallt war. Ein älterer Kollege, bereits 40 Jahre bei Thyssen, berichtete, dass sich in seinem Wirkungskreis fast jedes Jahr ein schwerer Unfall, viele davon tödlich, ereignete. Einige waren noch so unter Schock, dass sie sich, den Tränen nahe, kaum über die skandalösen Ereignisse äußern konnten. Viele fühlten sich nicht imstande, wieder auf Schicht zu gehen, aber der Betrieb muss ja weitergehen, also gingen sie auf Schicht! Statt sozialer Notfallhilfe und Betreuung bekamen sie den Druck, sofort wieder weiterzuarbeiten.
Produktionsausfall nur wegen eines Schwerverletzten? Nein, das hat der Vorstand nicht auf dem Plan! Alle aber waren sich einig: Wenn sich nicht deutlich was ändert, werden weitere schlimme Unfälle passieren.