Zwickau

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Gelenkwelle muss bleiben! Die Sache ist noch nicht gelaufen!

Am Mittwoch, dem 18. Januar ließ das Management bei der Betriebsversammlung die Katze aus dem Sack: Bis 2025 soll der gesamte Standort von GKN Driveline in Mosel bei Zwickau geschlossen werden.

Korrespondenz

835 Arbeitsplätze würden damit der Profitgier von Melrose Industries, einem milliardenschweren Finanzinvestor, zum Opfer fallen. Faktisch sind weit mehr als 835 Arbeitsplätze betroffen: Es geht um die Existenz ganzer Familien, kleiner Zulieferfirmen, regionaler Läden, Vereine, die Zukunft der Jugend, die Region! Die „Gelenkwelle“, wie das Werk bei den Arbeiterinnen und Arbeitern heißt, gehört zur Automotive Sparte von GKN.¹ In Mosel werden Komponenten produziert und fertige Gelenkwellen für Verbrenner und E-Autos, unter anderem für Daimler, BMW und Audi werden montiert.

 

Wochenlang machten Gerüchte über Verlagerungen von Teilen der Montage nach Polen die Runde. Das Management dementierte eifrig – bereitete die Verlagerung nach Polen vor und ließ die Belegschaft in Mosel eiskalt bis Weihnachten noch rollende Woche schuften! „Ich arbeite seit über 20 Jahren in der 'Gelenkwelle'. Wir Älteren waren immer verbunden mit der Firma. Viele haben hier ihre Gesundheit gelassen. Ich bin geschockt, dass man uns so kalt abserviert“, sagt ein Kollege aus der Montage. Der erste Schock muss schnell überwunden werden, um zu klären, was jetzt zu tun ist. Die Stimmung: „Das ist gelaufen, die Schließung beschlossen, man kann maximal Abfindungen rausholen“ ist da allerdings ein schlechter Ratgeber!

 

Warum soll „alles gelaufen“ sein?! Warum sollen wir uns mit der Profitlogik der Konzerne abfinden?! Noch wird in Mosel produziert – noch stehen die Anlagen, noch kalkuliert GKN / Melrose täglich mit der Ausbeutung, damit, dass Aufträge abgearbeitet werden. Ein sogenannter „Sozialtarifvertrag“, wie jetzt von der IG-Metall-Vertretung ins Spiel gebracht, ist vom Standpunkt der Arbeiterklasse alles andere als „sozial“, weil damit nur der Preis für den Verkauf der Arbeitsplätze hochgetrieben werden soll. Jetzt muss die Losung „Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!“ ausgegeben werden, jetzt müssen die Kräfte gesammelt und es muss sich auf einen harten, selbständigen Kampf vorbereitet werden!

 

Zuletzt haben die GKN'ler in der Tarifrunde und bei 24-Stundenwarnstreiks gezeigt, dass sie erfolgreich kämpfen können! Statt individuellem Ausweg oder Resignation muss die ganze Belegschaft jetzt ihre Trümpfe zählen, sortieren und - ausspielen! Die MLPD stellt als zuverlässige Partnerin und nach Kräften ihr Know-how zur Verfügung. Sie als als revolutionäre Arbeiterpartei als einzige nicht mit diesem kapitalistischen System und seinen Nutznießern verbandelt! Die Sache ist noch nicht gelaufen!