Lützerath

Lützerath

"We are unstoppable, another world is possible“

In Lützerath hatten sich nach Angaben von „Alle Dörfer bleiben“ am 8. Januar Tausende Menschen versammelt, um mit einem Dorfspaziergang gegen die Abbaggerung des Ortes für Braunkohle zu protestieren. Zu der Veranstaltung hatten Eva Töller und Michael Zobel eingeladen, die bereits mit ihren Waldspaziergängen im Hambacher Wald zur Rettung des Waldes beigetragen hatten. Vom Spaziergang berichtet ein Korrespondent:

Korrespondenz
"We are unstoppable, another world is possible“
(rf-foto)

Es war eine sehr optimistische und internationalistisch ausgerichtete Kundgebung. Besonders bewegend war die Rede eines Umweltaktivisten aus Nigeria, Peter Emorinken-Donatus, der den Neokolonialismus und seine rücksichtslose Ausplünderung der Rohstoffe anprangerte.

 

Er kritisierte vehement die einseitige Berichterstattung der großen Medien und die Kriminalisierung als "Extremisten und Ökoterroristen" - der Zerstörung der Lebensgrundlagen muss ein Ende gesetzt werden. "Mit jedem Meter, den ihr hier verteidigt, helft ihr auch uns in Afrika zu überleben" - internationaler Widerstand ist nötig. Die verlogene Rolle der Grünen und die Regierungspolitik wurde von ihm auseinandergenommen. "Nigeria hatte jetzt die verheerendsten Überschwemmungen, wo blieb hier die Medienberichterstattung und die Hilfe? Es werden dort weiterhin Umweltschützer verfolgt, ermordet und müssen fliehen. Shell zerstört das Niger-Delta. Wo bleibt da Frau Baerbocks wertebasierte feministische Außenpolitik"?

 

Bei vielen angeregten Gesprächen gab es große Übereinstimmung und Interesse zu den Punkten Arbeiterbewegung und Umweltbewegung gemeinsam, internationale Widerstandsfront, Kapitalismus muss überwunden werden. Viele Sprechchöre wie: "We are unstoppable, another world is possible" waren zu hören.

 

Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und "Klimaschutz"-Ministerin Mona Neubaur erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, Gewalt als Mittel der Wahl, eigene Ziele durchzusetzen, könne sie überhaupt nicht akzeptieren. Sie bezog sich dabei auf Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern am Waldspaziergang und der Polizei. Das ist ja wohl ein schlechter Witz! Wer lässt denn Polizeihundertschaften aufmarschieren, wer setzte und setzt für die Räumung des Hambacher Walds und von Lützerath für RWE brachiale Gewalt ein?