Leserbrief in der Frankfurter Rundschau
Sozialismus - aber in echt!
Auf der Leserbriefseite der "Frankfurter Rundschau" erschien am 7. Januar 2023 der Leserbrief "Sozialismus - aber echt" von Peter Weispenning, dem Pressesprecher der MLPD. Er ging darin auf einen Artikel ein, der einen "Sozialismus light" ins Gespräch brachte.
Ein bisschen schwanger gibt es nicht, sagt der Volksmund. Es gibt weder einen Kapitalismus „light“, noch einen Sozialismus „light“. Der heutige Kapitalismus führt uns in seinem grenzenlosen Streben nach Maximalprofit und Macht geradewegs in den Untergang. Sei es durch einen atomaren Dritten Weltkrieg, die bereits begonnene Umweltkatastrophe oder soziale Verelendung.
Wenn das im Artikel angesprochene neue Spiegel-Titelthema einen „grünen und gerechten“ Kapitalismus durch „Reformideen“ verspricht, antworte ich mit Karl Marx selbst: „Die kapitalistische Produktion entwickelt ... nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.“
Warum sind denn Dutzende „Reformideen“ daran schon gescheitert? Weil es um systemimmanente Probleme geht! Dass der Sozialismus deshalb eine notwendige Alternative ist, darauf geht der Artikel dankenswerter Weise ein. Aber was soll angesichts der Lage ein „Sozialismus light“ bringen? Wir brauchen radikale Lösungen, die den Ursachen auf den Grund gehen. Man sollte statt über „Sozialismus light“ mehr über Sozialismus „aber echt“ diskutieren. Eine Umwälzung der gesellschaftlichen Paradigmen. Eine Gesellschaft, bei der Mensch und Natur in ihrer Einheit im Mittelpunkt stehen. Das setzt freilich eine revolutionäre Umwälzung voraus. Wer aber sollte sie fürchten, als die Megakonzerne und die in keiner Weise „lighten“, sondern imperialistischen Statthalter? Übrigens waren für Marx „Revolutionen Lokomotiven der Geschichte“.
Peter Weispfenning, Herne